Das Buch direkt bei Amazon bestellen Tatjana Kruse Anneli von Könemann
Greiffenstein - Mordgeschichten aus dem Burghotel

KBV TB
ISBN 3-934638-98-8

Von außen ist es ein beeindruckendes historisches Burghotel, doch innen tobt das Verbrechen: GREIFFENSTEIN!
Unechte schwarze Ritter und echte schusselige Zimmermädchen, international gesuchte Kunstdiebe und durchgeknallte Seminarteilnehmerinnen, ein österreichischer Chefportier und eine sehr dominante Freifrau - sie alle sorgen hier für reichlich Blutvergiessen und sicherlich unvergessliches Lesevergnügen.
Endlich erfahren Sie, was sich hinter den Kulissen eines noblen historischen Hotels so alles abspielt. Martina Bick, Jürgen Alberts, Ralf Kramp, Gesine Schulz, Ingrid Schmitz, Sabine Thomas, Jürgen Ehlers, Olaf Schröter, Gabriele Keiser, Martin Barkawitz, Martina Fiess, Renate Müller-Piper und Anke Cibach erzählen es Ihnen.

Rezension:
Leider viel zu oft verkannt und doch ein so wichtiger Bestandteil der Kriminalliteratur, das sind die Kurzgeschichten, jene kleinen Kabinettstückchen, bei denen es gilt, auf wenigen Seiten Figuren einzuführen, Spannung aufzubauen und einem packenden Einstieg, sowie einem erheiternden bis atemberaubenden Mittelteil einen befriedigenden Ausstieg folgen zu lassen.
Viel öfter sollte man darum eine jener Anthologien zur Hand nehmen, wie sie mit schöner Regelmäßigkeit erscheinen - überdies eine hervorragende Gelegenheit, auf einen Schlag ein gutes Dutzend (oder mehr) Autoren in Aktion zu erleben.
Wie etwa im vorliegenden Buch, dem die inhaltliche Klammer (traditionsreicher hochherrschaftlicher Familiensitz umgewandelt in eine Luxusherberge mit Sauna und Felsenschwimmbad) zusätzliche Würze verleiht.
Ein absolut passendes Ambiente etwa für die freiberufliche Putzfrau-Privatdetektivin Karo ersonnen von Gesine Schulz, die sich in "Greiffenstein Junior" mit einem kleinen Nachwuchs-Sherlock auf die Spuren eines höchst verdächtigen Hotelgasts begibt.
Auch Tita, die Paparazza, die in "Tödliche Tombola" (Sabine Thomas) auf einen Regenbogenpresse geeigneten Promi-"Abschuss" spekuliert und dann einen Fang der ganz anderen Art macht.
Ganz besonders gut aber kommt zur Geltung die unerschrockene Protagonistin von "Nescis, quid vesper serus vehat", der "Du weißt nicht, was der späte Abend bringt"-Story von Herausgeberin Tatjana Kruse, in der sich auf höchst ergötzliche Weise und geradezu genial-witziger Schreibe ein Auftragsdiebstahl nebst vorsätzlicher Körperverletzung in allgemeines Wohlgefallen auflösen. Wunderbar, wie sich hier Spannung und ironischer Wortwitz die Waage halten.
Wer also, wie ich, beste Unterhaltung für den kleinen Lesehunger zwischendurch (etwa am Flughafen oder in der Maske) sucht, der hat sie in dieser kurzweiligen Mordgeschichten-Sammlung allemal gefunden.

Maxi Biewer