Hannelore Cayre

Tochter einer österreichischen Mutter, was den nicht allzu französischen Vornamen erklärt – ist Strafverteidigerin, schreibt Romane und lebt mit ihrer Familie im 19. Arrondissement von Paris.
Davor war sie Finanzchefin bei einer Filmproduktionsfirma und nebenbei Filmemacherin, ihr Kurzfilm Albertina a magri wurde mit verschiedenen Preisen ausgezeichnet.
Allerdings fing das Finanzwesen an, sie zu langweilen; die Juristerei hingegen wurde ihr immer faszinierender. Cayre spezialisierte sich auf Strafrecht und wurde Pflichtverteidigerin – genau in dem Milieu, das sie in ihren Romanen um den Anwalt Christophe Leibowitz beschreibt: an den Rändern der Gesellschaft, dort, wo man als Honorar manchmal in Naturalien bezahlt wird – eine Kiste Tomaten, Knoblauch oder Hühner.
»Als Strafverteidigerin in Créteil arbeitet man mit und in dem Milieu, das aus der Immigration entstanden ist«, sagt sie und findet dieses Milieu faszinierend und spannend.
Ein schwerer Unfall, nach dem sie beinahe querschnittgelähmt war, konnte ihre Energie, ihr Engagement für ihre Klientel und ihren genauen Blick für die tragikomischen Seiten ihres Berufs nicht schmälern. Im Gegenteil …
Vier schwarzhumorige und raffiniert geschriebene Abenteuer um den Lumpenadvokaten Leibowitz sind geplant, zwei davon unter großem Applaus der französischen Kritik und der Leserschaft schon erschienen, und Verfilmungen sind in Vorbereitung.

Der Lumpenadvokat

(Foto: Hermance Triay)