Tamar Myers
Milch macht manche Männer mausetot
(3. Band)
Magdalena Yoders Weg führt sie aus ihrem ländlichen Gasthaus, dem PennDutch Inn, auf den Hof ihres entfernten Cousins Yost Yoder, denn dieser hat auf höchst schockierende Weise sein Leben verloren: Er wurde nackt in einem Milchtank gefunden - eine ziemlich unappetitliche Todesart. Dabei weiß Magdalena ganz genau, daß die Männer der Amish People nie in Milch schwimmen gehen - schon gar nicht mitten im Februar.
Rezension:
Miss Sophie
Original: No Use Dying over Spilled Milk
Knaur TB
ISBN 3-426-61362-X
Also ein klarer Fall von Mord, und Magdalena macht sich auch gleich auf die Suche nach dem Täter ...
Ein hinreißend witziger Krimi um die auch kulinarisch hochbegabte Magdalena Yoder. Mit zahlreichen Rezepten!
Dieser Autorin kann man nicht im geringsten vorwerfen, sich sprachlich keine Mühe gegeben zu haben. Ganz im Gegenteil - ein Feuerwerk jagt das andere, jede Spitze ist ironischer, teilweise auch gemeiner als die vorhergehende. Da spielt die Handlung fast keine Rolle mehr, obwohl auch sie sehr durchdacht ist und bis zum Schluß relativ spannend bleibt.
Leider liegt eben in dieser Fülle auch das Problem. Das Werk ist zu überladen, dem Leser bleibt keine Zeit mehr, sich zwischendurch zu erholen, was dazu führt, daß er nach ein paar Kapiteln die Feinheiten nicht mehr so genießen kann, wie sie es verdienen würden.
Dieses Buch müßte eigentlich als Fortsetzungsroman "in Häppchen" serviert werden. Dann nämlich würde der geneigte Betrachten sich darauf freuen, in neuen, üppigen Formulierungen zu schwelgen. So wie sich die Lage momentan darstellt, erschläft es ihn eher.
Was nichts aber auch gar nichts damit zu tun hat, daß die Welt der Amish und Mennoniten den meisten ebenso fremd ist wie das Balzverhalten der Klingonen.