Das Buch direkt bei Amazon bestellen Valerie Wilson Wesley
Todesblues - Ein Fall für Tamara Hayle

Original: No Hiding Place
Diogenes gebunden
ISBN 3-257-06208-7

Ein neuer Fall für Tamara Hayle: Die ebenso hartnäckige wie warmherzige schwarze Detektivin kommt nach einem langen Tag müde aus ihrem Büro in der Main Street. Mit sechs Dollar fünfzig in der Tasche und einem leeren Magen gilt ihr einziger Gedanke der nächsten Sandwichbude.
Doch auf dem Weg zu ihrem verrosteten Volkswagen lauert ihr ein Teenager mit einem 38er-Kaliber auf, niemand, vor dem man normalerweise Angst haben müßte, doch irgendwie ein vertrautes Gesicht. Der Junge könnte ihr Sohn sein und erinnert sie auf verschlungenen Wegen an ihren Bruder und das Geheimnis um seinen Tod.
Der Vater des aus der Bahn geworfenen Jungen ist ermordet worden, wie Tamara erfährt. Ein Fall, den die Polizei längst als Tod eines Junkies zu den Akten gelegt hat, der Tamara hingegen keine Ruhe läßt.
Die Gerüchteküche in Wyvettas Beautysalon leistet ihr abermals gute Dienste, ebenso wie ihre mütterlichen Instinkte, während ihre Vorliebe für gefährliche Männer sie immer wieder in Gefahr bringt, denen zu erliegen, die eigentlich ihre Opfer sein sollten...

Rezension:
Während die Detektivin Tamara Hayle versucht, einen Fall zu lösen den die Polizei nicht klären konnte, stellt sich heraus, dass es sich bei den in Frage kommenden Tätern um alte Bekannte von ihr handeln könnte.
Leider ist die Suche nach diesen ungeheuer langatmig.
Viel zu viele Namen werden eingeführt, das "Getratsche" überlagert die tatsächliche Handlung und der Leser muss sich durch endlose Erinnerungen hindurchkämpfen, die ohne konkreten Bezug zum Mordfall stehen.
Das Ergebnis? Die ersten Kapitel sind eher "zäh" und ziehen sich ungemein.
Gelungen ist der Autorin die genaue Schilderung des Milieus in Newark, auch die traurigerweise oft aussichtslosen Lebensläufe in diesen Gesellschaftsschichten macht Valerie Wilson Wesley außerordentlich plastisch.
Schön auch die reizvolle Liebesepisode, die sich in den Seiten versteckt.
Insgesamt finden sich im Buch einfach zu viele "Dialoge" - es fehlt das flüssige Erzählen.
Erst im letzten Drittel zieht die Handlung an und es wird spannend. Und erst ab dann möchte man endlich wissen, wer denn nun diesen Mord zu verantworten hat.
Schade eigentlich: eine in Amerika hochgelobte Autorin, ein vielversprechender Plot mit einer ungewöhnlichen Heldin - und als Ergebnis ein nicht wirklich spannender Roman. Bleibt zu hoffen, dass der nächste Band um die schwarze Detektivin den Erwartungen der Leser (und vor allem Leserinnen) mehr entspricht.

Die frische Maid