Das Buch direkt bei Amazon bestellen Thomas Harris
Hannibal

Original: Hannibal
Hoffmann und Campe
ISBN 3-455-02688-5

Sieben Jahre sind vergangen, seit Dr. Hannibal Lecter aus der Haft geflohen ist, sieben Jahre, seit Special Agent Clarice Starling ihn im Hochsicherheitstrakt der Strafanstalt für geistesgestörte Straftäter inviewte. Im Austausch für Informationen über den Serienkiller Buffalo Bill mußte sie Dr. Lecter die Geheimnisse ihrer Seele offenbaren.
Seit dieser Zeit ging es mit ihrer Karriere beim FBI bergab. Ihr Feind im Justizministerium will sie nach einer spektakulär mißratenen Razzia kaltstellen, da wird sie wieder auf den menschenfressenden Psychiater angesetzt.
Denn Clarice Starling ist die einzige, die ihn wirklich versteht - seine musischen Neigungen, seine Vorlieben für exquisite Speisen, schnelle Autos und seltene Weine. Sie soll ihn finden, doch sie ist nicht die einzige, die fieberhaft nach Hannibal Lecter sucht.
Mason Verger, von Dr. Lecter grausam verstümmelt, hat ein Kopfgeld auf seine Ergreifung ausgesetzt, und die Rache, auf die er sinnt, kann es an ausgeklügelter Grausamkeit mit dem Genie des Bösen aufnehmen.

Rezension:
Das Monster ist zurück! 9 Jahre nach Schweigen der Lämmer steht Hannibal Lecter, den wir zum ersten mal als Randfigur in "Roter Drache" erleben konnten - der Freund von foie gras d'oie und roher Menschenleber - nun im Mittelpunkt des neuen Thrillers von Thomas Harris.
Harris verschließt sich keineswegs dem neuen amerikanischen Trend, Romane Hollywood-kompatibel zu schreiben, und so beginnt das Buch mit einem spektakulären Shoot-out zwischen einer Drogenbande und mehreren FBI-Beamten - unter ihnen Clarice Starling, die damals unter der Mithilfe von Lecter den Serienkiller Buffalo Bill zur Strecke brachte.
Seit ihrem damaligen Kontakt mit Lecter hat sie mächtige Feinde im Justizministerium, und eine folgenreiche Panne bei der Razzia wird benutzt, um sie kalt zu stellen. Und da taucht Lecter wieder auf, der sich mittlerweile als Kunstsachverständiger in Florenz niedergelassen hat.
Der 2. Teil von "Hannibal" ist für mich die stärkste Sequenz des Buches: Die Beschreibung der Stadt, ihrer Sehenswürdigkeiten, die Verstrickungen des Polizeichefs der Questura in den Plan, den gesuchten Menschenfresser zu fangen und zu verschleppen.
Denn Mason Verger, ein gräßlich entstelltes Opfer von Lecter, schwerreicher Sohn eines großen Fleischhändlers, und - wie wir erfahren - keineswegs nur Opfer - hat eine große Belohnung für die Ergreifung Lecters ausgesetzt.
Sein Plan ist simpel und von Rache getrieben: Sobald er Lecter gefangen hat, will er ihn von eigens dazu gezüchteten Kampfschweinen lebendig auffressen lassen.
"Hannibal" ist also ein durchaus den Grausamkeiten unserer Zeit aufgeschlossenes Buch und wir dürfen gespannt sein, wie gewisse Details in der kommenden Verfilmung umgesetzt werden.
Wir begegnen einem Panoptikum vom Bösen getriebener Charaktere, korrupter Politiker und verschlagener Beamte, normale Menschen wie Du und ich tauchen hier nur als Teile einer dumpfen Masse auf. Bleiben die einzigen integeren Figuren des Romans: das Mädchen und das Monster, die Schöne und das Biest.
Endlich lüftet sich das Geheimnis der besonderen Beziehung zwischen Starling und Lecter und führt uns in die Kindheit Hannibals, nach Litauen in die Zeit des 2. Weltkriegs.
Bei aller brillanten Beschreibung und sarkastischem Witz tritt das Buch leider zum Schluß auf der Stelle, denn eine Welt, die so böse ist, wartet auch nicht mehr mit großen Überraschungen auf - auch wenn dem Autor immer die eine oder andere Volte gelingt: das Ende ist absehbar.
Trotz dieser Schwäche möchte ich diesen Thriller jedem ans Herz legen, dessen gleichnamiges nicht zu schwach ist. Mein persönlicher Tip: Bitte nicht auf nüchternen Magen lesen!
Und wenn es einem dann mal zu grausam wird, schaut man sich im Einband das Foto des Autors an, einen freundlich lächelnden älteren Herrn mit Gourmet-Charakter, und fragt sich, wer hat diesen Menschen eigentlich so gequält, daß er sich das ausgedacht hat? Vielleicht irgendein Lektor?

Promi-Tip: Achim Konejung

 

Gastrezension(en):


Name: cw
Email: macia@gmx.net
Datum: 11.3.2001 (16:53)

komisch das die intelligenz dieses Dr. Lectors ihn von allen seinen sünden befreit er erscheint durch seinen charakter, seiner sinnesverstandes zu einer person zu mutieren die weit weg des normalen durchschnittes ist aber dennoch individuell wie sein wesen: ein schwarzer engel! cw


Name: Hermann Igel
Email: hermann.igel@t-online.de
Datum: 28.4.2001 (19:19)

Wer kann mir Auskunft darüber geben, aus welcher/en Oper/n die tolle Musik in Florenz stammt und wie die entsprechenden Arien heißen? Für Auskünfte wäre ich sehr dankbar.


Name: Torben
Email: sauron99@gmx.de
Datum: 5.7.2001 (21:40)

ich habe dieses Buch auf Empfehlung der Mutter eines Freundes gelesen und ich muss sagen es ist echt super gut. Ich habe selten so ein gutes Buch gelesen.


Name: Jenny
Email:
Datum: 13.2.2002 (20:05)

Ich habe das Buch "Hannibal" sehr genossen..besonders die Perspektive am Nede ist brilliant..allerdings hätte man im Film besser das Ende des Buches übernehmen sollen!!!