Claudia Zamek
Katzenjammer
Haffmans TB
Wie eine Klasse-Frau ihren erbgierigen Enkel austrickst und mit ihrer Freundin eine Edelkneipe im Südfranzösischen aufmacht.
Rezension:
Griselda
ISBN 3-251-30118-7
Wenn nur nicht immer dieser bösartige Alki dazwischenkäme.
Wer erwartet, in diesem Buch von Katzen zu lesen, wird enttäuscht werden.
Von den beiden Katzen, die jeweils einen Kurzauftritt haben, wird die erste kurzerhand erschlagen, die zweite faucht und verschwindet (was man ihr nicht verübeln kann).
Der Roman lädt leider nicht dazu ein, mehr als einmal gelesen zu werden. Er ist langweilig, es kommt an keiner Stelle Spannung auf, die Story plätschert müde vor sich hin und ist viel zu vorhersehbar - wahrscheinlich hat man daher auch die Bezeichnung "Mörderischer Reiseroman" gewählt und wohlweislich auf den Begriff "Krimi" verzichtet.
Die Personen fallen durch ihre Konturenlosigkeit auf und wirken farblos. Mit keiner kann der Leser mitfühlen - er ist nur entfernter Beobachter, ein Eindruck, der sich selbst durch häufigen Perspektivenwechsel was die Gedanken und Gefühle der verschiedenen Personen anbetrifft, nicht verflüchtigen möchte.
Bedauerlich, denn die Zusammenstellung der Charaktere ist äußerst interessant - von der Lehrerin über die ältliche Französin mit ihrem kleinen Restaurant bis zur vermögenden Dame aus gutem hause, vom grummeligen Franzosen über den arbeitslosen Handwerker bis zum Alkoholiker mit gestörter Kindheit.
Dennoch gelingt es der Autorin nicht, die psychologischen Elemente und den Zündstoff, der hier verborgen liegt, herauszuarbeiten.
Schade drum.