Das Buch direkt bei Amazon bestellen Margrit Sprecher
Leben und Sterben im Todestrakt

Haffmans Sachbuch Broschur
ISBN 3-251-40008-8

Menschen hinter Gittern, jahrzehntelang eingesperrt, zum Tode verurteilt. Die Männer und Frauen, die in der "death row" auf ihre Hinrichtung warten, sind mehrheitlich Schwarze und Latinos.
Margrit Sprecher schildert detailliert, nach welchen Kriterien in den USA über Leben und Sterben entschieden wird. In packenden Reportagen berichtet sie über den demütigenden Alltag im Todestrakt, über die Angehörigen von Opfern und Tätern, über die Profiteure dieses Systems und über die unschuldig Verurteilten.
"Leben und Sterben im Todestrakt" ist das aufrüttelnde Buch einer Autorin, die keine Kompromisse eingeht, wenn die Gerechtigkeit und die Menschlichkeit angetastet werden.

Rezension:
Das Wetter ist grau, Ihre Stimmung auch?
Wenn Sie jetzt diese Buch lesen, gibt es genau zwei Möglichkeiten: Sie werden hochgradig depressiv oder fangen an, sich glücklich zu schätzen, daß Sie hier in unserem Teil der Welt leben und nicht in den USA.
Sollten Sie nämlich in einem Anflug von geistiger Umnachtung eine Tat begehen, die Sie besser nicht begangen hätten, dann ist zumindest sicher, daß DAS nicht passiert:
- Vorverurteilung durch ein voreingenommenes Geschworenengericht und einen Richter, der diese Bezeichnung nach unseren Maßstäben nicht wirklich verdient
- Verwahrung in einer Anstalt unter höchst zweifelhaften hygienischen Bedingungen
- ärztliche Behandlung / Begutachtung durch Mediziner, denen aus Altersgründen oder aufgrund von Kunstfehlern die Approbation entzogen wurde
- unwürdige und willkürliche Behandlung durch häufig nicht nur latent sadistisch veranlagtes Wachpersonal
Natürlich hat Verbrechen wie Mord eine harte Strafe verdient. Das stellt die Autorin auch keinesfalls in Abrede.
Was sie jedoch kritisiert sind die Haftbedingungen und die Zustände, wie sie durch eine ganze Reihe Augenzeugen dokumentiert und bezeugt wurden.
Ein Großteil der gewonnen Erkenntnisse verdankt Margrit Sprecher offensichtlich den Mitgliedern von "Lifespark" - einer Schweizer Briefkontaktstelle für Gefangene im Todestrakt. Diese haben es sich zur Aufgabe gemacht, durch regelmäßige Briefe nicht nur Abwechslung, sondern vor allem Licht und Hoffnung in das Leben der Strafgefangenen in der Todeszelle zu bringen.
Es sind fast nur Frauen (ca. 300), die diesem ungewöhnlichen "Hobby" frönen: aus allen Gesellschaftsschichten stammend, ist ihnen doch gemein, daß diese ungewöhnliche Korrespondenz einen düsteren Glanz in ihr alltägliches Leben bringt und viele ihrer Sorgen neben so viel Schicksal verblassen läßt.
Der Gefahren, die damit einhergehen, sind sich viele zunächst nicht bewußt.
Sehr einleuchtend erläutert die Autorin die Problematik: je intensiver und enger der Kontakt, umso schwieriger ist es, die Bitten der Insassen nach finanziellen Zuwendungen abschlägig zu behandeln. Wobei es sich in der Regel eben nicht nur um den Hunderter Zigarettengeld zwischendurch handelt, sondern um substanzielle Summen, damit ein Privatdetektiv mit Ermittlungen betraut, neue Beweise gesammelt, ein Prozeß wiederaufgenommen werden kann!
Schlimm genug, daß dies offensichtlich in manchen Fällen tatsächlich dazu führte, daß ein Unschuldiger noch in letzter Minute die Freiheit erhielt, statt auf dem elektrischen Stuhl zu enden.
Aber welche Gewissenspein, wenn die Hausfrau aus Basel plötzlich verantwortlich wird für das Wohl und Wehe dieses einen Menschen und vor der Frage steht: "Darf ich mich tatsächlich verweigern, mein Häuschen mit 50.000 oder 100.000 Mark zu beleihen, wenn ich dadurch eventuell ein LEBEN retten könnte?"
Gekonnt schildert die Autorin in einem Wechsel aus lebendiger Reportage, bedrückender Schilderung von Einzelschicksalen und nüchterner Aufzählung von Fakten die Auseinandersetzung mit dem "Leben und Sterben im Todestrakt" aus unterschiedlichen Perspektiven: Gefangene, Wärter, Familienangehörige kommen ebenso zur Sprache wie Anwälte, Geschworene und "die guten Seelen", welche oft über Jahre hinweg unermüdlich Briefe schreiben.
Der äußerst informative Anhang gibt Aufschluß über die Länder, in und die Umstände, unter denen nach wie vor die Todesstrafe praktiziert wird. Der Leser erfährt, nach welchem System die amerikanische Rechtsprechung funktioniert.
Den Abschluß bildet ein Verzeichnis der diversesten Institutionen und Anlaufstellen im Zusammenhang mit dem Buch - komplett mit Adressen, Telefon- und Faxnummern, sowie Websites.
Ein an- und aufrührendes Buch, das niemanden kalt lassen kann.
Sehr, sehr lesenswert.

Miss Sophie

 

Gastrezension(en):


Name: Katharina
Email:
Datum: 15.5.2001 (18:19)

Ich bin grunfsätzlich gegen die Todesstrafe. Viele Menschen werden unschuldig hingerichtet. Doch auch schuldige Menschen sollten nicht hingerichtet werden, denn irgendwo ist es ja auch Mord! Als Abschreckung gilt die Todesstrafe sowieso nicht. Denn niemand denkt bei einem Mord o.ä. an den Todestrakt oder an eine Verurteilung generell.


Name: Angi und Angelique
Email: angigorecki@hotmail.com
Datum: 5.6.2001 (11:42)

Menschen welche für die Todesstrafe sind,sind kein bisschen besser wie der Verurteilte selber!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!


Name: Sunny
Email: Sunny_blueiz@hotmail.com
Datum: 2.6.2002 (20:24)

Was denken die Gesetztesgeber sich eigentlich? "Ich töte dich jetzt, um allen zu zeigen wie schlecht Töten ist?" Diese ganze Todesstrafe ist eine krankhafte perverse Ironie in sich selbst. Dadruch hat sich die Verbrecherstatistik keineswegs verbessert, eher noch etwas verschlechtert. Ich habe einen Brieffreund im Deathrow in TX, dem ich beistehen werde und ich werde kämpfen.


Name: Ute
Email: ute.wald@gmx.de
Datum: 9.7.2002 (12:36)

Verständnislos! Wenn einer ein so schwerwiegendes Verbrechen begeht, dass die Todesstrafe nach sich zieht, und dann hingerichtet wird, wer richtet dann seine Henker? Das sind doch dann auch Mörder, von Staats wegen sozusagen. Wenn Gott gewollt hätte, dass es eine Todesstrafe gibt, dann hätte er dafür gesorgt, dass der erste Mörder tot umfällt. Das ist doch wohl ganz einfach. Es fällt mir noch viel mehr dazu ein, doch dass würde hier den Rahmen sprengen.


Name: yvonne
Email: yvenhexe@yahoo.de
Datum: 2.4.2007 (12:59)

Ich bin strikt gegen die Todesstrafe.!!! Ich habe seid etwas über einem Jahr einen Freund in Kalifornien/ San Quentin dem ich schreibe. Ich denke jeder sollte bestraft werden für seine Taten, aber nicht mit dem Tod! Das Gesetz sagt einmal " man soll nicht töten" und dann tötet es selbst? Das iss Irrsinn und nicht zu verstehen! Ich hoffe das es irgendwie einmal eingesehen wird, gleiches mit gleichem zu vergelten hat noch nie hingehauen


Name: Julia
Email: schulz_julia90@web.de
Datum: 4.4.2010 (1:18)

Viel kann ich nichtmehr schreiben, da eigentlich alles gesagt wurde... Ich bin auch total gegen die Todesstrafe... Einen Verbrecher zu töten macht genauso wenig Sinn wie für den Frieden zu kämpfen, ganz nach dem Spruch "Für Frieden kämpfen ist wie für Jungfräulichkeit vögeln"


Name: Moni
Email: zickzack150@yahoo.de
Datum: 21.7.2012 (18:50)

Ich bin vor allem dagegen dass man Menschen über Jahre hinter Gitter setzt. wenn sie zum Tode verurteilt sind. Dies sollte verboten werden !!!!! Es ist unmenschlich und sollte bestraft werden ! Moni