Das Buch direkt bei Amazon bestellen Andreas Mäckler
Tödlich kreativ: ein Designerkrimi

av-Edition gebunden
ISBN 3-929638-28-2

Ein erfolgreicher Münchner Unternehmer, der Knopffabrikant Kurt Delsing, wird in seinem Designmuseum erschlagen aufgefunden. Eine Designstudentin, die sich zwei Stunden zuvor bei Delsing beworben hatte, gerät unter Verdacht. Beweis: Fingerabdrücke auf der Mordwaffe - einer Designerleuchte.
Kommissar Calder und seine Assistenten vom Münchener K 111 geraten in ein Milieu, das sie mehr fasziniert als schreckt. Wohin sie blicken, Verdächtige: ein Jungdesigner mit Vater- und Geldproblemen, ein Hyperdynamiker, der mit Produktfälschungen handelt. Ein genialer Designkünstler, zerrissen zwischen Kreativität und Kommerz. Ex-Frau und Sohn, die um ihr Millionenerbe fürchten.
Mord im Designermilieu - eine Verstrickung in den Netzen von Produktdesign und Kreativität, von Markenbetrug, Eifersucht und Global Playing.

Rezension:
Daß die Mitglieder mancher Berufsgruppen sich für besonders "besonders" halten, ist nichts Neues.
Im Prinzip würde sich gerade diese Attitüde sehr gut karikieren lassen - nicht jedoch, wenn sich der Autor durchgehend genau jenes Tones befleißigt, den er vorgibt ironisch überhöhen zu wollen. Sicher mag es Leser geben, die ihre helle Freude daran haben, wenn da "...mit PowerPoint-Projektionen Spreadsheets an die Wand gezaubert" werden, abgerundet durch ein "...Profit! Loss! Balance! Und Cashflow!..."
Wenn sich aber bis zum Ende, das eigentlich niemanden so recht interessiert, weil es nicht möglich ist, einen wie auch immer gearteten emotionalen Bezug zu den Figuren herzustellen, weder an der anmaßenden Haltung noch am elitären Sendungsbewußtsein aller Protagonisten (inklusive der ermittelnden Beamten) etwas ändert, dann dürfte das auch hartgesottene "Kunst, Kultur und Kommerz"-Freaks ein wenig ermüden.
Das einzige, was dem Münchner atmosphärisch dicht und sprachlich wirklich gut gelungen ist, ist das letzte Kapitel. Leider hat dieses mit den 200 vorangegangenen Seiten so gut wie gar nichts zu tun. Wenn Mäckler hier beschreibt, wie die Polizei-Band "Bavarian Cops" mit dem Aushilfsschlagzeuger aus der Designer-Szene den Saal zum Kochen bringt, dann ist da in jeder Zeile mehr Musik und mehr Spannung als in der gesamten Krimi-Handlung.
Dieser Roman ist wie ein Designer-Mülleimer aus Murano-Glas:
Bunt, hohl und überflüssig.

Miss Sophie