Laurie R. King Eva Malsch
Die Gehilfin des Bienenzüchters

Original: The Beekeeper's Apprentice or On the Segregation of the Queen
Deutsch von Eva Malsch
rororo TB
ISBN 3-499-13885-9

Die fünfzehnjährige Mary Russell begegnet Sherlock Holmes, der inzwischen zurückgezogen als Bienenzüchter lebt, zum ersten Mal 1915 auf einem Spaziergang im englischen Sussex. Von Marys Intelligenz und Selbständigkeit fasziniert, lädt Holmes das junge Mädchen zu sich nach Hause ein.
Mary, deren Eltern bei einem Autounfall starben, lebt seitdem bei ihrer ungeliebten Tante. Durch die Bekanntschaft mit Sherlock Holmes kann sie ihrem tristen Leben entfliehen und stürzt sich voll Begeisterung in die Detektivarbeit. Schon bald hat Mary Gelegenheit, ihren Spürsinn und scharfen Verstand einzusetzen. Gemeinsam mit Holmes klärt sie mehrere Fälle auf.
Sehr bald allerdings wird das inzwischen gut eingespielte Team auf eine harte Probe gestellt: Jemand trachtet nicht nur Sherlock Holmes, sondern auch Mary, Mrs. Hudson und Watson nach dem Leben....

Rezension:
Wer kennt Sherlock Holmes nicht?
Der geniale Detektiv aus der Baker Street 221 B begeistert schon seit über 100 Jahren zusammen mit seinem Partner Dr. Watson das Publikum und zählt wahrscheinlich zur bekanntesten literarischen Figur aller Zeiten.
Laurie R. King erzählt uns in diesem Roman, wie es dem berühmten Detektiv nach seinem Rückzug nach Sussex als Bienenzüchter ergangen ist.
Wir ahnen es schon: ganz zur Ruhe gesetzt hat er sich natürlich nicht und findet auch diesmal wieder ein reichhaltiges Betätigungsfeld, egal, ob es um feindliche Spionage, alte Feinde oder ganz gewöhnliche Diebstähle geht.
Ihm zur Seite gestellt hat Laurie R. King die junge Amerikanerin Mary Russell: feministisch und theologisch interessiert und nicht im landläufigen Sinne schön zu nennen, stellt sie genau den Typus Frau dar, dem Holmes normalerweise möglichst aus dem Weg zu gehen versucht.
Doch schon nach kurzer Zeit raufen sich die beiden zusammen und eine einzigartige Partnerschaft entsteht.
Laurie R. King ist mit dieser Serie gelungen, woran die meisten Autoren scheitern: ein als unerreichbar geltendes Original erfolgreich fortzusetzen und dabei auch noch einen eigenen Stil zu bewahren.
Die Dialoge zwischen Russell und Holmes sprühen nicht nur vor Witz und Lebendigkeit, nein auch das gesamte Szenario hat diesen gewissen Charme, der allein einen Roman schon lesenswert macht.
Das bedeutet aber nicht, dass die spannenden und kuriosen Kriminalfälle nicht auch die Erwartungen des anspruchvollsten Lesers erfüllen würden, ganz im Gegenteil!
Ein Lesevergnügen der besonderen Art, das sich kein Krimifan entgehen lassen sollte.

Kathrin Hanik