Barbara Becker-Jákli
Mord im Biedermeier
Emons TB
An einem regnerischen Abend im August 1823 treffen im Haus des Kölner
Stadtphysikus' Dr. Elkendorf einige kunstliebende und einflußreiche Herren
zu einem Diner zusammen. Unter ihnen der Gelehrte und Sammler Wallraf, der
Verleger DuMont - und der ihnen allen bekannte Dr. Jakob Nockenfeld, der
kurz vorher von einem langjährigen Parisaufenthalt zurückgekehrt war. Die
Gesellschaft ißt Krebssuppe mit Morcheln und Rebhuhnpastete, trinkt
erlesene Weine, man plaudert über Kunst und Wissenschaft.
Rezension:
Tink
ISBN 3-89705-102-8
Am nächsten Tag wird Dr. Nockenfeld vergiftet in seinem Bett aufgefunden.
Dr. Elkendorf, als Stadtphysikus zugleich auch Gerichtsmediziner, soll den
Fall diskret untersuchen. Seine Cousine Anna Steinbüschel, die den Haushalt
führt und offenbar auch das verhängnisvolle Diner gekocht hat, geht eigene
Wege, um den mysteriösen Tod aufzuklären.
Eine Kriminalgeschichte zwischen Kirschholzmöbeln und gotischen
Tafelbildern, in der die Gründung eines Kunstmuseums für Köln eine wichtige
Rolle zu spielen scheint.
Barbara Becker-Jákli verfasste den Roman als
Nebenprodukt einer historischen Arbeit über Dr. Bernard Elkendorf, den
ersten Kölner Stadtphysikus unter preussischer Regierung.
Vielleicht hätte sie es besser bei der historischen Arbeit belassen.
Das Buch beschreibt zwar sehr detailliert die Personen, deren
Umgebung, die allgemeinen Umstände der damaligen Zeit und die
Kunstgegenstände der verschiedenen im Buch vorkommenden Sammler, aber ob
das für einen Krimi reicht?
Natürlich will man als Leser vom Anfang bis zum Ende wissen, wer denn nun
der Mörder ist, dafür muss man sich aber durch seitenlange Gespräche
zwischen verschiedenen Personen arbeiten, die - wie gesagt - sehr
detailliert sind, doch dadurch auch sehr langatmig sein können.
Und am Ende kommt es doch wieder ganz anders, als man dachte.
Fazit: Das Buch könnte sicherlich interessant für diejenigen sein, die auch
Becker-Jáklis' Dokumentation über Dr. Elkendorf gelesen haben ... sozusagen
als Amuse Gueule nach grauer Theorie.