Das Buch direkt bei Amazon bestellen Urban Blau
Engelherz und Nachtteufel

Goldmann TB
ISBN 3-442-44454-3

Der Reporter Max Heller, sein schneeweißes Cabrio "Baby" und der Wellensittich Alain Delon sind mal wieder schwer im Einsatz.
Die hinreißende Jennie von Stetten wurde ermordet und ihr Ehemann unter Tatverdacht verhaftet. Da Heller ohnehin eine große Geschichte braucht, um sein Konto aufzufüllen und Babys Lack eine Politur zu spendieren, beginnt er ein wenig herumzuschnüffeln.
Und prompt kommt er nicht nur dem Mörder auf die Spur, sondern auch ein paar anderen zwielichtigen Gestalten...

Rezension:
Vorweg: Es wäre leichter, die insgesamt wenig für den Autor sprechenden Aspekte seines Werkes herauszustellen, wenn er nicht streckenweise wirklich witzige und spritzige Passagen in ein ansonsten völlig belangloses Buch eingebaut hätte.
Stellen wir also fest: Offensichtlich kann Herr Blau, dessen Name ein Pseudonym ist (die Deutung dieser Tatsache bleibt dem geneigten Leser überlassen), wirklich schreiben - schade, daß er diese Gabe im vorliegenden Roman nur wenig zur Geltung gebracht hat.
Daß der Held des Buches ein narzistischer Angeber mit Schuh-Tick ist, muß nicht notwendigerweise autobiographisch sein.
Ob man allerdings einen der Protagonisten, den unter Mordverdacht stehenden Inhaber eines Einrichtungshauses (und nicht, wie der Klappentext fälschlicherweise behauptet, Ehegatte der teuren Verblichenen) dringend "Rolf Töpperwijn" nennen muß, bleibt dahingestellt.
Und was die Fülle von angedeuteten, jedoch nie näher ausgearbeiteten mutmaßlichen Verbrechen (Ein ertrunkenes Kind - oder war es dann doch nicht tot? Ein erschlagenes Pferd - oder war der Tierarzt der eigentliche Schurke?) zum tieferen Sinn der Handlung beitragen sollte, hat sich mir leider bis zum Schluß nicht erschlossen.
Bis zu einem Schluß, wohlgemerkt, der niemanden wirklich interessiert.
Selbst den nicht, der alle 189 Seiten in der Hoffnung durchliest, der Plot möge besser werden.
Da wird nichts besser. Geschweige denn gut.

Miss Sophie