Das Buch direkt bei Amazon bestellen Celia L. Grace
Die Heilerin von Canterbury und der Becher des Todes

Original: The Merchant of Death
(3. Band)
Heyne TB
ISBN 3-453-13716-7

Ein Schneesturm hält Canterbury im Dezember 1471 für mehrere Tage fest im Griff, alle Einwohner der Stadt flüchten sich in die schützende Wärme ihrer Häuser. In einem Gasthof sitzen Reisende fest. Am Morgen des dritten Tages wird einer der Gäste, der verhaßte Steuereintreiber, tot aufgefunden. Die Satteltaschen, die das Geld des Königs enthielten, sind leer.
Die Heilerin Kathryn Swinbrooke, die sich mit ihrer Tatkraft, ihrer herben Schönheit und ihrem umfassenden Wissen über Kräuter und Heilmethoden einen Namen gemacht hat, und Colum, der irische Sonderbeauftragte von König Edward IV., sollen die Todesursache feststellen und den Täter finden.
Gleichzeitig bittet ein alter, sehr geachteter Kirchenmaler Kathryn um ihren Besuch. Er hat bei seiner Heimkehr seine junge Frau mit zwei Männern erwischt und alle drei mit Pfeil und Bogen getötet. Nun möchte er im Kerker mit Kathryn sprechen.
Als kurze Zeit später ein weiterer Toter im Gasthof gefunden wird, geraten Kathryn und Colum unter Zeitdruck, da sie es offenbar mit einem Mörder zu tun haben, der es darauf abgesehen hat, Colums Ruf zu zerstören und ihn umzubringen.

Rezension:
So langsam bekommt die (Liebes-)Geschichte zwischen Kathryn und dem Iren Konturen - obwohl natürlich nichts geschieht, was die Grenzen der Schicklichkeit überschreitet... und nichts, was den Hergang einer, wieder einmal sehr spannenden Ermittlung in einer mysteriösen Mordsache beeinträchtigt.
Grace (alias Paul Doherty) rühmt sich, in seinen überaus zahlreichen Romanen keine zwei gleichen Todesfälle beschrieben zu haben - wobei natürlich eine gewissen Duplizität der Ereignisse nach dreißig oder mehr Büchern nicht zu vermeiden ist. Genauso wie die Eckpfeiler einer Tat sich in den meisten Fällen auf Liebe/Eifersucht, Neid, Habgier, Rache reduzieren lassen, so ist es bei den unerklärlichen Sterbefällen das klassische "verschlossenes Zimmer und keine Waffen zu finden", das der Brite auch hier wieder benutzt.
Daß jeder der Beteiligten ein Geheimnis (und demzufolge auch ein Motiv) mit sich herumträgt, das ist dem Leser schon recht bald klar - im Gegensatz zu anderen Doherty-Büchern geizt der Autor jedoch diesmal mit im Text versteckten "sachdienlichen" Hinweisen, so daß das "Mit-Ermitteln" keineswegs einfach ist.
Einziges Manko dieses, ansonsten in gewohnt routinierter Qualität geschriebenen Historienkrimis: Die liebgewonnenen Protagonisten befinden sich ausnahmsweise nicht in Gefahr für Leib und Leben, was den anderen Bänden der Serie immer noch den gewissen "Zusatz-Kick" verleiht (obwohl, zumindest in der Regel, natürlich von einem "guten Ende" auszugehen ist....).

Miss Sophie