Das Buch direkt bei Amazon bestellen Peter Beckers
Kunstmord

Emons TB
ISBN 3-89705-144-3

Das hat den von Krisen und Klüngel gebeutelten Kölnern gerade noch gefehlt! Mord und Totschlag auf der weltweit führenden Messe für moderne Kunst: der ART COLOGNE! Der Kulturstandort Köln ist in Gefahr. Die Kulturkonkurrenz in Berlin, Düsseldorf und Frankfurt reibst sich die Hände.
Herbert Höninger, Kriminalhauptkommissar, ermittelt. Seine Tochter Marie-Louise, Journalistin, recherchiert. Dabei kommen sich die beiden nicht nur in die Quere, sondern letztendlich auch der Wahrheit auf die Spur.
Und diese Spur führt von der Messe nach Nippes in die Mauenheimer Straße, ins Belgische Viertel und nach Suurbrod im Hohen Venn, nach Karl-Marx-Stadt, als diese Stadt noch so hieß, und unter anderem auch nach Ossendorf zur Schadstoffannahme der Abfallwirtschaftsbetriebe der Stadt Köln.

Rezension:
Der Kölner mordet nicht aus Habgier, eher aus Leichtsinn. So sind sie, die Kölschtrinker, etwas unernst, selbst in solchen Dingen. Meint Kriminalhauptkommissar Herbert Höninger, selbst Kölner, aber eher Weintrinker.
In jeden Satz will auch der Autor seine rheinische Frohnatur einbringen. Er schreibt in einem etwas überheblichen Stil, der seine Hauptperson ironische Bemerkungen machen lässt.
Dabei wird der IQ des Lesers nicht immer ernst genommen: Es wird zu häufig ein Tick zu viel erklärt, so dass der eigentlich trockene Humor ad absurdum geführt wird.
Höninger, des Autors alter ego, der schlaue Frauen durchschaut, und schlaue Männer respektiert, hat eine bessere Allgemeinbildung als die anderen Akteure in seiner Umgebung. Die Arroganz, die der Kunstszene zugesprochen wird, kommt demnach genauso beim Kommissar zum tragen.
Durch speziell kölschen Humor und speziell kölschen Ort des Geschehens - wenn auch mit Ausflügen nach Belgien - ist dies Buch vielleicht nicht unbedingt ein Geschenk für Düsseldorfer oder Hamburger, aber ein Kölner könnte sich durchaus daran erfreuen, seine Straße und sonstige sehenswerte Teile der eigenen Stadt in einem Kriminalroman erwähnt zu finden.

Iris Groschek

 

Gastrezension(en):


Name: Florian Althoff
Email: Buecherliste@Florian-Althoff.de
Datum: 22.5.2002 (17:30)

Ein Köln-Krimi mit viel Lokalkolorit - nun weiss auch ich, wo sich die Schadstoffannahmestelle befindet. Die Geschichte nimmt mit leichter Hand den Kölner Kunstmarkt auf die Schippe. So interssant die Story auch beginnt, leider lässt die Spannung nach und die Lösung des Falles ist hausbacken. Die handelnden Personen haben bis auf die beiden Hauptprotagonisten - der Kommissar und seine Tochter - wenig Kontur oder werden gar aussschliesslich zur - durchsichtigen - Irreführung eingesetzt. Wenn Beckers durch seine Figuren erzkonservative und teilweise kunstfeindliche Meinungen kundtun lässt, dann ist dies nicht nur ärgerlich, sondern wirken auch als Fermdkörper in einem sowieso literarisch nicht gerade hochwertigem Kriminalroman.