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Winter des Bären

Original: The Prayer of the Bone
btb gebunden
ISBN 3-442-75036-9

Der erste Schnee ist gefallen in Bridport, Maine, einem verschlafenen kleinen Nest nahe der kanadischen Grenze.
Im eisigen Weiß liegt die Leiche einer jungen Frau, und ihr Gesicht ist grausam entstellt. Alles deutet darauf hin, daß ein Bär sie angefallen hat.
Doch Detective Michael Calhoun hat seine Zweifel, ob sie wirklich das Opfer eines Grizzly wurde.
Der Ort, an dem man die Tote fand, ist umrankt von Geschichten und Geschichte: Hier lebten bereits lange vor den ersten weißen Siedlern die Souriquois-Indianer, und dieser Boden war ihnen heilig.
Im Zuge seiner Ermittlungen stößt Calhoun auf Schamanentum und Aberglauben, uralte indianische Mythen und Geheimnisse.
Und er muß bald erkennen, daß man den Geistern der Vergangenheit nicht entrinnen kann...
Rezension:
Man findet eine junge Frau, grausam entstellt im ersten Schnee unweit der Klippen und es sieht so aus als ob sie ein Bär angefallen hätte. In dem kleinen Küstenort Bridport/Maine nahe der kanadischen Grenze sucht Detektiv Michael Calhoun, geschieden, unauffällige Erscheinung und auch sonst nicht unbedingt ein strahlender Erfolgsmensch beharrlich und akribisch nach dem WARUM.
Immer tiefer dringt er in die Geschichte des Ortes, die Siedlungszeit und die Mythen der Indianer ein, in denen der Bär als heilig gilt, und entdeckt ein Geflecht verborgener Beziehungen der Menschen. Die Schwester der Verstorbenen hilft ihm dabei, die mysteriöse Lebensgeschichte der Toten zu enträtseln, doch letztlich muß Michael Calhoun jedem im Umfeld der Toten mißtrauen, denn es mehren sich die Anzeichen, daß es vielleicht doch kein Bär gewesen ist.
Der englische Autor Paul Bryers spinnt den Handlungsfaden logisch aber mit dem untrüglichen Gefühl für Überraschungen, die im Augenblick der Entdeckung vollkommen logisch wirken.
Seine Balance zwischen realitätsbezogener, lebendiger Schilderung und fast filmischer Erzählweise macht es dem Leser schwer, das Buch aus der Hand zu legen.
Der "Winter des Bären" fasziniert auch im Sommer, da man die Handlung förmlich vor sich sieht. Ein packender Roman in literarischer Erzählweise.

Wiesel