Hans Josef Walterscheidt
Tutti Frutti
Emons TB
Auf dem Kölner Großmarkt herrscht schlechte Stimmung: Seit Monaten kauft sich ein Unbekannter mit immer aggressiveren Methoden in die kölschen Strukturen ein, alteingesessene Marktstände wechseln den Besitzer. Auch der kaltblütige Doppelmord in der Großstadt-Kneipe "Beim Marie" scheint auf das Konto des Marktpaten zu gehen.
Rezension:
Tink
ISBN 3-89705-112-5
Geld, viel Geld ist im Spiel.
Geld, das Peter Baum und seine angeschlagene Firma "Köln-Frucht" vor dem Aus retten könnte.
Geld, das Marie, der Kneipenwirtin, das Leben kostet und Peter Baum in Mordverdacht bringt.
Drei Gründe für ihn, sich selbst auf die Suche nach Maries Mörder und dem Marktpaten zu machen. In der Zwischenzeit versucht Sandra Baum, die finanzielle Misere ihres Mannes auf ihre Weise zu lösen.
Sie spielt ein gefährliches Spiel - und riskiert dabei ihr Leben.
Ein Gemüsehändler schreibt einen Krimi? Noch dazu über den Kölner
Großmarkt?
Das macht neugierig und läßt einen die ersten Seiten des Buches angehen.
Doch: Es zieht sich und irgendwie scheint Walterscheidt nicht wirklich in
die Story hereinzukommen. Noch dazu sind die Dialoge, die die Personen auf
dem Großmarkt führen, zum Teil in Kölsch gehalten. Das wäre ja nicht
schlimm, doch sollte man nicht voraussetzen, daß ein Leser eines KölnKrimis
auch des örtlichen Idioms mächtig ist. Noch dazu, wenn dieser in einer
höchst eigenwilligen Rechtschreibung, vermischt mit Hochdeutsch (der Kölner
an sich mag sich vor den Kopf schlagen), verfaßt ist.
Am Ende gelingt es Walterscheidt dann doch noch, die Story in Gang zu
bringen und wirklich spannend zu machen.
Und man klappt das Buch zu und überlegt sich, ob man sein Gemüse mal in
Rodenkirchen kaufen soll...