Das Buch direkt bei Amazon bestellen Garry Disher
Gier

Original: Kickback
Knaur TB
ISBN 3-426-61887-7

Wyatt ist Einzelgänger und von Beruf Verbrecher. Die Rechtsanwältin Anna Reid erzählt ihm von $300000 Schwarzgeld im Safe ihres Partners. Zusammen schmieden sie einen Plan für einen Raubüberfall. Doch andere kommen ihnen in die Quere.
Bauer - der Troubleshooter einer Organisation in Sydney, der sein Handwerk in Südafrika lernte, wo er reihenweise Schwarze umlegte.
Ivan Younger - Hehler und Strohmann für alle Arten von windigen Geschäften, und sein Brutalo-Bruder Sugarfoot, ein primitiver Cowboy-Punk, der die Schnauze voll hat, immer nur den Rausschmeisser und Schuldeneintreiber für seinen Bruder zu mimen.
Auch er will jetzt ein größeres Stück vom Kuchen.

Rezension:
In der Regel werden Kriminalromane aus der Sicht der Guten erzählt.
Und meist gewinnt am Ende auch das Gute an sich.
Garry Disher hat einen anderen Weg gefunden, einen interessanten Kriminalroman zu schreiben.
Sein Held, oder sollte man sagen, Anti-Held ist der Berufsverbrecher Wyatt.
Cool, zynisch und am liebsten wortlos geht Wyatt seinem Beruf nach, den er beherrscht wie kaum ein anderer. Allerdings hat Wyatt immer wieder das Problem, dass seine für größere Coups benötigten Kumpane nicht so professionell arbeiten wie er.
So auch, als er von Anna Reid, einer Anwältin erfährt, dass in der Kanzlei in der sie arbeitet, ein Safe mit $300.000 Schwarzgeld herumsteht, der nur darauf wartet, geknackt zu werden.
Alles wird von Wyatt minutiös geplant, alle Möglichkeiten werden berücksichtigt, alle Probleme im Vorfeld aus dem Weg geräumt.
Einem erfolgreichen Coup stünde also nichts im Wege, wenn, ja wenn da nicht dieser dämliche Sugarfoot wäre, der mit Wyatt noch eine Rechnung begleichen will.
Der Leser weiß von Anfang an, dass Sugarfoot keine Chance gegen Wyatt hat.
Da kämpft ein Schaf gegen einen Wolf.
Leider weiß Sugarfoot das nicht.
Wie auch, schließlich ist er dämlich und hält sich für den größten Cowboy im Land.
Allerdings wirft Sugarfoot mit seiner Dämlichkeit alle Pläne Wyatts über den Haufen.
Und was man auch am Anfang über Wyatt denkt, mag er auch noch so ein Schuft sein, man leidet mit ihm, man bangt, man hofft.
Der Leser identifiziert sich nach und nach mit dem "bösen" Wyatt und irgendwie weiß man von Anfang an, irgend etwas wird schief gehen.
Denn das Böse verliert eigentlich immer.
Und das Gute obsiegt.
Immer.
Scheisse!!!

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