Adrian Mathews
Wiener Blut
Original: Vienna Blood
Wien, 2026: Der Computerfreak Leo wird im Prater von einem Auto überfahren. Seine Witwe Petra bittet den Journalisten Sharkey, die Umstände des mysteriösen Todes zu klären.
Rezension:
Compuexe
Eichborn gebunden
ISBN 3-8218-0813-6
Bei seinen Nachforschungen kommt Sharkey den kriminellen Machenschaften skrupelloser Reproduktionsmediziner auf die Spur.
Auch seine eigene Identität wird grausam in Frage gestellt.
Man ist misstrauisch, wenn man den Kriminalroman eines englischen Literaturprofessors in die Hand nimmt. Misstrauisch und auch ein wenig ängstlich, ob der langatmigen Erklärungen, die man von einem englischen Professor erwartet.
Aber das Gefühl verfliegt sehr schnell, wenn man die ersten Seiten gelesen hat.
Matthews schildert in seinem, in einer nahen Zukunft angesiedelten Science Fiction Krimi, einen Mordfall, der die professionelle Vermarktung von Genmanipulation zum Thema hat.
Sharkey, der Kolumnist einer Wiener Zeitung lernt bei einer Geschäftsreise nach Hamburg Leo kennen, einen kleinen, dicken, glatzköpfigen Stotterer, der ihn zu einer Kneipentour einlädt und ihn einen Abend lang durch verschiedene Kneipen schleppt und ihm dabei ein Ohr abkaut.
Drei Monate später ist Leo tot.
Überfahren von einem Auto, dessen Fahrer Fahrerflucht begeht.
Eigentlich hätte Sharkey dem Ganzen gar keine Beachtung geschenkt, wenn ihn nicht Leos Witwe, die überaus attraktive Petra, angerufen und um Hilfe gebeten hätte.
Petra, die im neunten Monat schwanger ist, allerdings nicht von ihrem verstorbenen Gatten Leo, bittet Sharkey, den Tod ihres Mannes aufzuklären, da sie nicht an einen Unfall glaubt.
Und Sharkey findet einiges heraus, was ihren Verdacht nicht nur erhärtet, sondern zur Gewissheit werden lässt.
Zum Beispiel, dass Petra und Leo Geschwister waren.
Praktisch Zwillinge....
Adrian Matthews hat einen sehr überzeugenden Kriminalroman geschrieben.
Mit einem Thema, das in den letzten Jahren immer mal wieder die Medien beherrschte.
Allerdings setzt er ein wenig Grundwissen voraus, in Bezug auf Gene, DNA, DNS, das menschliche Genom und korrupte Machenschaften in von geldgeilen Ärzten durchsetzten Kliniken.
Es ist ein Buch, das man nicht so oft aus der Hand legen sollte, da man sonst die Zusammenhänge vergisst.
Und so was kann, laut Matthews, tödlich sein.
Der Autor schildert eine nahe Zukunft die uns wenig Angst machen soll.
Angst vor den Möglichkeiten der Genmanipulation.
Angst vor der Computertechnologie.
Angst vor Wien?
Wien, Wien, nur du allein.......