Gerit Kopietz
Jörg Sommer
Mira Morgenstern - Das gefrässige Parkhaus
(4. Band)
Das neue Parkhaus in der Stadt ist genau einen Tag geöffnet, als die merkwürdigen Vorgänge beginnen: Nacht für Nacht werden Autos aufgebrochen - doch gestohlen werden nur Lebensmittel und Süßigkeiten. Die Polizei tappt im Dunkeln.
Rezension:
Miss Sophie
Ueberreuter gebunden
ISBN 3-8000-2623-6
(ab zehn Jahre)
Auch die begabte Detektivin Mira Morgenstern steht vor einem Rätsel.
Handelt es sich wirklich um eine geheimnisvolles Monster, wie die Menschen glauben? Oder um einen halb verhungerten Stadtstreicher? Oder gar um Außerirdische auf Nahrungssuche?
Als eines Nachts ein Autofahrer unter den Augen der Polizei spurlos verschwindet, spitzt sich die Lage zu.
Mira erkennt als Einzige, daß eine Katastrophe unmittelbar bevorsteht, und wagt sich, nur mit einer Taschenlampe bewaffnet, in das Labyrinth von Gängen, Nischen, Röhren und Kellern unter dem Parkhaus...
Dem Vielschreiber-(Ehe-)Paar Kopietz/Sommer ist tatsächlich das Kunststück gelungen, sich im vorliegenden Band der Serie um die 11jährige Miss Marple in Punkto Witz und Spannung noch zu steigern.
Mit spritziger Leichtigkeit und einem genialen Gag (den wir natürlich an dieser Stelle nicht verraten werden) - die bei diesem fulminanten Einstieg zu Recht hohen Erwartungen werden erfreulicherweise kein bißchen enttäuscht.
Daß die Arbeit der Schülerin in ihrer Theater AG eine weniger prominente Rolle spielt als in der Vergangenheit hat zur Folge, daß auch die klassischen Literaturzitate (diesmal "Der eingebildete Kranke" von Molière alias Jean-Baptiste Poquelin) nicht so zahlreich sind wie sonst.
Dafür werden durch die Einbindung der Kinder-Diebesbanden und der Obdachlosenszene gleich zwei aktuelle Themenbereiche berührt.
Das temporeiche Finale trägt ein Übriges zur Schlußfolgerung bei: als bisher besten Band der Serie sollte der geneigte Leser das vorliegende Buch nicht verpassen!