Das Buch direkt bei Amazon bestellen Ralph Gerstenberg
Ganzheitlich sterben

(2. Band Henry Palmer)
grafit TB
ISBN 3-89425-236-7

Im Visier von Kommissar Röntsch als Mordverdächtiger Nummer eins, auf der To-do-Liste eines Killers ganz oben und die Liebe seines Lebens wird Opfer eines Unglücks - Henry Palmer trifft es knüppeldick.
Dabei hörte sich der Job, den die Detektei P. Courtois ihm angeboten hatte, so harmlos an: Der hauptberufliche Pizzafahrer sollte den Therapeuten Alexander Niemeyer observieren, sonst nichts. Dummerweise ist Niemeyer jedoch eines Morgens tot, und Henry mit seinem rot-weiß-grünen Pizzataxi den Nachbarn des Therapeuten aufgefallen.
Von den Bemühungen Henrys, seine Unschuld zu beweisen, ist offensichtlich irgendjemand ganz und gar nicht begeistert und versucht, dem ein Ende zu bereiten. Zu allem Überfluss stürzt dann auch noch der Hubschrauber ab, in dem Liss, die Freundin Henrys, saß. Ein Unglück? Oder hat da jemand manipuliert?

Rezension:
Der Ich-Erzähler ist ein ganz Witziger.
Er bemüht sich, sein Leben dem Leser so lustig wie möglich zu erklären, erzählt von seinem Arbeitgeber Dmitri, der einen Pizza-Lieferservice betreibt, und sich deshalb Luigi nennt. Und der einen asiatischen Koch hat.
Wie schön, dass der Autor uns dann auch gleich seine Ideen erklärt, dass Luigi nämlich italienisch ist und deshalb besser zu einem italienischen Gastronomiebetrieb gehört. Und dass Charlie der Name der amerikanischen GI´s - damals in Vietnam - war, den die Soldaten dem "Feind im asiatischen Dschungel" gaben.
Prima, dass alles erklärt wird, so muss man über keine Bemerkung mehr nachdenken. Geschweige sein eigenes Gedächtnis oder eigene Assoziationen bemühen.
Auch wenn der ein oder andere Mord vorkommt, alles ist ja doch irgendwie ganz lustig.
Ey, auch wenn Würgemale höllisch brennen. So wie Brandy eben.
Dazu gibts noch hölzerne Dialoge und holperige Situationsbeschreibungen ("Irritiert sah er mich an, während der Wind mit seiner kräuseligen Haarpracht spielte", "mit einer Schlängelbewegung ihres Oberkörpers wand sie sich aus ihrer schwarzen 60-er-Jahre-Lacklederjacke") und eine Reihe klischeehafte Personen.
Und wenn der Ich-Erzähler am Ende fragt, wieso ihn derjenige, der versucht hat, ihn umzubringen, versucht hat, ihn umzubringen, heißt es: "Eine interessante Frage, die niemand mehr mit Gewissheit beantworten kann."
Ach, ist ja schade.

Iris Groschek