Harald Parigger
Der Rubin des Königs
Egmont Franz Schneider gebunden
Bamberg im Jahre 1208.
Rezension:
Miss Sophie
ISBN 3-505-11222-4
(Kinder ab 12)
König Philipp wird ermordet und sein kostbarer Rubin gestohlen. Martin, ein entlaufener Gerberlehrling, beobachtet einen fremden Adeligen, der überstürzt die Stadt verlässt. Doch bevor Martin herausfinden kann, ob der Unbekannte etwas mit den schrecklichen Geschehnissen zu tun hat, wird er niedergeschlagen.
Als Gehilfe eines fahrenden Baders kommt er dem gestohlenen Rubin auf die Spur. Von da an ist er heillos verstrickt in den Kampf mächtiger Männer. Und die kennen nur ein Ziel - den Rubin des Königs an sich zu bringen...
Parigger tut hier, auf was er sich so trefflich versteht: Er läßt den Leser tief eintauchen in die mittelalterliche Atmosphäre.
Allerdings hat diese im vorliegenden Buch eine überwiegend düstere Note.
Egal, ob der Autor uns teilnehmen läßt am schweren Los eines armen Lehrlingsjungen, an den öffentlichen Auftritten und Heilungen des Baders oder am immer wiederkehrenden Grundkonflikt "Ist Gutes immer nur gut und Böses immer nur böse?".
Sicherlich ist dies das Grundthema, um das sich die abenteuerlichen Begebenheiten zur Erlangung des roten Rubins ranken, dem Stein für den durchaus vernunftbegabte Menschen Intrigen spinnen, lügen und gar morden. Aber die Botschaft kommt doch recht schulmeisternd daher, obgleich es sicherlich an Spannung nicht mangelt.
Schade, man hätte dem Wahlmünchner eine leichtere Hand mit diesem sicherlich recht gehaltvollen Stoff gewünscht - an anderer Stelle hat er mehrfach bewiesen, daß er Geschichte auch auf spritzige Weise wiedergeben kann.