Caroline Graham
Ursula Walther
Die Rätsel von Badger's Drift
Original: The Killings at Badger's Drift
Badger's Drift: ein verschlafenes englisches Dorf, das zwischen grünen Hügeln friedlich vor sich hin döst. Bis die Idylle von einem schrecklichen Ereignis jäh zerstört wird.
Rezension:
Der Leser erlebt eine Geschichte, die ihn mit Witz und Ironie in die
Abgründe des scheinbar so beschaulichen dörflichen Lebens führt.
Ein Krimi, wie ein (englischer) Krimi sein sollte: mit einem Aufbau der "alten Schule" und jenen verdrehten, verrückten, verschrobenen, typisch englischen Charakteren, die man nicht umhin kann, im Handumdrehen ins Herz zu schliessen.
Nicht umsonst wurde "Die Rätsel von Badger's Drift" von der Crime
Writers Association unter die 100 besten Kriminalromane aller Zeiten
gewählt.
Griselda
Deutsch von Ursula Walther
Goldmann TB
ISBN 3-442-44676-7
Miss Emily Simpson, eine freundliche ältere Dame, wird beim Spazierengehen im Wald Zeugin eines Vorfalls, der besser unentdeckt geblieben wäre - vor allem für Miss Emily.
Als sie stirbt, findet der Arzt zwar keinerlei Hinweise auf einen unnatürlichen Tod, aber Miss Emilys alte Freundin Lucy Bellringer ist mißtrauisch. Hartnäckig setzt sie dem unwilligen Detective Chief Inspector Barnaby so lange zu, bis er schließlich nachgibt und den Fall untersucht.
Tatsächlich entdeckt er bald Risse in der blankpolierten Fassade des Dorfes. Dahinter kommen langjährige Rivalitäten, alte Affären und neue Skandale zum Vorschein.
Als auch noch ein zweiter Mord geschieht, ist Barnaby endgültig wachgerüttelt, und nun kann ihn nichts und niemand mehr aufhalten, den Mörder zu stellen.
In einem kleinen englischen Ort stirbt eine alte Dame.
An sich nichts Ungewöhnliches, wenn da nicht die kleinen Unstimmigkeiten wären, die in einer anderen alten Dame den Verdacht wecken, dass ihre Jugendfreundin keines natürlichen Todes gestorben ist.
So kommt Chief Inspector Barnaby ins Spiel, der der aufgeregten
Freundin des Opfers zunächst nicht recht glauben mag, aber bald
selbst die ersten Ungereimtheiten findet und ausserdem jede
Gelegenheit, den Kochkünsten seiner Frau zu entfliehen, dankbar wahrnimmt.
Die Geschichten der wunderbar skizzierten, teilweise etwas skurrilen
Einwohner werden vor ihm ausgebreitet, aber Schlussfolgerungen nicht
ausgesprochen, so dass immer genügend Raum für eigene Vermutungen
über die Identität des Mörders bleibt.
Ärgerlich ist es nur, wenn Chief Inspector Barnaby den Personen der Geschichte mehr Einzelheiten anvertraut als dem ach so neugierigen, aber dennoch geduldigen Leser :-)
Kein Wunder, dass sich im Gesicht des Lesers (und des Kritikers), nachdem er das Buch in kürzestmöglicher Zeit verschlungen hat, dieses undefinierbare Lächeln, ausbreitet, das von einem rundherum gelungenen Leseerlebnis zeugt.