Das Buch direkt bei Amazon bestellen Andrew Klavan
Augen der Angst

Original: The Uncanny
Diana TB
ISBN 3-453-17144-6

Es beginnt mit einem Glas, das die schöne Sophia auf einer Party erschrocken fallen läßt - zu vertraut ist ihr die Bilderwelt der englischen Gruselgeschichte, die der Amerikaner Richard Strom gerade vorgelesen hat. Das unheimliche Geräusch, die nebelverhangene Kirche, der unterirdische Gang in dem alten Landsitz beherrschen seit der Nacht, in der ihre Mutter starb, ihre Albträume.
Vor ihrem Tod wollte Sophias Mutter ein Gemälde in Sicherheit bringen, ein Triptychon aus dem 19. Jahrhundert, das nun auf dem internationalen Kunstmarkt aufgetaucht ist. Ein Unbekannter setzt alles daran, die drei Teile des Bildes in seinen Besitz zu bringen und Sophia hat Grund zu der Annahme, daß dieser gefährliche und grausame Mann ihr eigener Vater ist.
Der Hollywood-Regisseur Richard Storm hat sich in Sophia verliebt, obwohl er weiß, daß diese Liebe nur tragisch enden kann. Er ist fest entschlossen, das Geheimnis des Triptychons zu entschlüsseln und Sophia aus der tödlichen Gefahr zu retten.
Aus einem Spiel mit dem wohligen Schauder wird plötzlich greifbares Entsetzen - ein ungewöhnlicher und äußerst spannender Thriller.

Rezension:
Wer bei "Augen der Angst" einen Kriminalroman erwartet, könnte eventuell stark enttäuscht werden.
Er spielt zwar in England, es kommen Tote darin vor, er ist oftmals ziemlich brutal, es gibt Treffen auf Friedhöfen mit merkwürdigen Figuren und Verfolgungsjagden durch das nächtliche London.
Aber ein Kriminalroman?
Nein.
Mehr ein Fantasyroman, der kriminelle Teile enthält.
Denn im Endeffekt geht es um einen Dämon namens Iago, eine unsterbliche, teuflische Gestalt. Die von Harper Albright, einer alten, an Krücken gehenden Lady mit "verwelkten Händen" gejagt wird.
Der Roman wird vom Hollywoodregisseur Richard Storm in "Ich-Form" erzählt.
Storm, der unsterblich krank ist, weilt in London, um direkten Kontakt zu Geistern und Gespenstern zu suchen, die er in seinen Filmen so oft auf die Leinwand brachte.
Dabei soll ihm die alte Harper helfen, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, das Böse an sich auszurotten.
Storm lernt bei einer Lesung die junge und attraktive Sophia Endering kennen, die ein dunkles Geheimnis umgibt, das mit Harpers Vergangenheit in direktem Zusammenhang steht.
Die Handlung ist für einen Kriminalroman zu fantastisch und viel zu sehr horrormäßig angelegt.
Was einzig noch fehlt, sind menschenfressende Kobolde.
Wer Groschenromane à la John Sinclair liest, wird diesen Roman lieben.
Aber Krimifans?
Die erwarten kein Schwelgen im übernatürlichen Sphären, sondern eine realistische, nachvollziehbare Handlung.
Wie sagt Harper Albright ziemlich am Ende:
"Nur nicht den Mut sinken lassen, mein Junge. Die Jagd fängt gerade erst an."
Na, da haben wir ja noch Hoffnung.

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