Hans Girod
Leichensache Kollbeck und andere Selbstmordfälle aus der DDR
Knaur TB
Nichts ist so erschreckend wie das wahre Leben!
Rezension:
Leia
ISBN 3-426-77463-1
Das Thema Suizid wurde in der DDR von offizieller Seite im wahrsten Sinne des Wortes totgeschwiegen - er sei ein alleiniges Produkt der Menschenfeindlichkeit des Kapitalismus.
Die Realität aber sah anders aus: In diesem Buch werden die zwölf aufsehenerregendsten Suizide wie zum Beispiel die Selbstverbrennung des Pfarrers Brüsewitz und ein tödlicher Sprung vom Müggelturm dokumentiert.
Hans Girod hat hier ein Thema der DDR Geschichte aufgeschlagen, das in den Zeiten der sozialistischen Regierung totgeschwiegen wurde. Der Autor schafft es, die einzelnen Fälle (die gut gewählt und recherchiert sind) spannend und bildhaft nieder zu schreiben, so dass sich der Leser an manchen Stellen eher in einem Roman wieder zu finden glaubt, als in der Realität. Seitenweise werden nahezu unglaubliche Vertuschungsaktionen der Polizei aufgedeckt und erläutert.
Ausgesuchte Fotos, Tabellen, Statistiken und Erklärungen runden das Bild dieses Buches ab.
Liebhaber von Sachbüchern und Tatsachenberichten kommen bei diesem Buch ganz sicher auf ihre Kosten.