Das Buch direkt bei Amazon bestellen Ralf Kramp
Der neunte Tod

(3. Band)
KBV TB
ISBN 3-934638-44-9

"Wie sollen wir der Polizei erklären, dass der da....", Herbie zeigte auf die Truhe, "in meiner Anwesenheit die Bude ausgeräumt hat, von seinen Kollegen aus Dankbarkeit kaltgemacht wird und wir ihn jetzt als Andenken wieder zu uns nach Hause holen? Das glaubt uns doch kein Mensch! Da weiss ich ja jetzt schon, was dabei rauskommt. Da haben wir nachher die Möbel von Henriette Hellbrecht selber verscherbelt, das Geld verjuxt und aus lauter Übermut einen Penner totgehauen, oder so!" Er begann wütend auf und ab zu gehen.
"Und was sollen wir tun, wenn wir schon nicht zur Polizei gehen? Ihn irgendwo verscharren? Meinst du das?" Nina wusste nicht, ob ihr das schmeckte, was da in Herbies Phantasie heranwuchs.

Rezension:
Der Feldmann-Triologie dritter Band.

Herbie läuft zu Hochform auf - und konnte er es bisher noch vereiteln, dass Tante Henriette ihn mit einem wohlgezielten Schlag ihrer orientalischen Krücke ins Jenseits befördert und anschließend zu Hundefutter für Bärbelchen verarbeitet hat, so stehen diesmal die Chancen dafür alles andere als schlecht.
Denn das ganze mit Antiquitäten vollgestopfte Haus von Tante Henriette wurde leergeräumt.
Und schuld war nur der Weihnachtsbaum ...

Ein weiterer Kramp-Krimi, dessen Handlung rund um das Kurstädtchen Bad Münstereifel angesiedelt ist, und aufgrund seiner äußerst authentischen Orts- und Personenbeschreibungen (siehe insbesondere das "blaue Wohnmobil" am Autobahnende .... gg) eine Mordsgaudi nicht nur für Einheimische sondern auch für Kurgäste, Naherholungssuchende und Nürburgring-Fans, die regelmäßig diese Gegend heimsuchen.
Er vermittelt der Leserschaft das Gefühl, jederzeit an der nächsten Straßenecke den Protagonisten über den Weg laufen zu können.
Dabei spart der Autor auch nicht mit kleinen Seitenhieben in die ein oder andere Richtung.
Leider flacht der dritte Eifel-Krimi mit Herbert Feldmann gegenüber "Spinner" und "Rabenschwarz" ein bisserl in Punkto skurrilem Witz und schwarzem Humor ab - nichts desto trotz handelt es sich dennoch um einen Krimi, der mehr als nur Freude beim Lesen macht:
"Du solltest Dich sehen. Ein halbnackter Mann, der mit einer Horde Schafe in der Winternacht umhertollt. "Der mit den Schafen steppt" mit Herbie Feldmann in der Hauptrolle"
Wie ein roter Faden ziehen sich neben den Protagonisten Herbie und Julius auch die weiteren bisher erschienenen Personen durch den Roman. Insbesondere wird, neben der großen Liebe Nina, auch der "sie liebten und sie hassten sich"-Beziehung zwischen Köbes und seiner Frau Rechnung getragen. Nur Feldmanns Lieblingsfeind, der selbsternannte Hausmeister Strecker grüßt via Postkarte aus der Kur und muss sich noch von den Ereignissen in "Rabenschwarz" erholen ;)
Mit Bedauern muss der Leser feststellen, dass nicht nur nach 253 Seiten das unvermeidliche Wort "Ende" ins Auge fällt sondern auch ein Cliffhänger offen lässt, ob es weitere Feldmann-Krimis mit Julius geben wird.

Woerdi