Eberhard Kunkel
Von Trier bis zur Hölle - Ein Krimi KARL Roman
(6. Band)
In den unruhigen Jahren 1791, 1792 und 1793 werden Karl und sein Freund Pater Anselm, der Pater Kellner des Benediktinerklosters Johannisberg im Rheingau, in einen heimtückischen Mord verwickelt.
Rezension:
Woerdi
ak TB
ISBN 3-925771-30-1
Zu seiner Aufklärung greifen sie zu einem sehr ungewöhnlichen Mittel, das der Dichtung Dantes zu neuer Aktualität verhilft...
Karl muss im Zuge der Ereignisse vom nahen Gensingen aus in die alte römische Kaiserstadt Trier und schliesslich noch mit dem Pater zusammen zur Sommerresidenz des Mainzer Kurfürsten nach Aschaffenburg reisen.
Nett gemeint, die zahlreichen Erklärungen vor (Vorbemerkungen des Herausgebers) und nach (Anmerkungen zum geschichtlichen Hintergrund) dem eigentlichen, zweigeteilten und dann wieder zusammengefassten Handlungsstrang.
Aber ob das den Krimi rettet oder ihn noch langweiliger macht?
In der Tat wird dem Leser wenig Motivation geboten um zu lesen. Eine rechte Spannung bei der Suche nach einer Silberfigur und einem Mörder vermag sich nicht aufzubauen und wäre dieser Krimi ein Steak, ähnelte er einer zähen Schuhsohle, an der man lang zu knabbern hat ohne so recht satt zu werden - oder, anders gesprochen und um beim Thema "Rebensaft" zu bleiben, mit dem sich der Krimi nicht unmaßgeblich befasst: Wäre es ein Wein, so wär' es bestenfalls ein Tafelwein statt einer Trockenbeerenauslese.
Denn so richtig warm wird der Leser leider weder mit den Figuren noch mit der Handlung, was sicher nicht nur daran liegt, dass beides hoffnungslos um 209 Jahre veraltet ist.
Doch sicherlich kann sich der historisch bewanderte und interessierte Insider-Leser und der ein oder andere Karl-Fan hierfür erwärmen und sich durch den recht humor- und spannungslosen sowie - leider im Gegensatz zum Karl-Comic - unbebilderten Textwust durcharbeiten und die eine oder andere Weisheit fürs Leben mitnehmen.