Das Buch direkt bei Amazon bestellen Jacques Berndorf
Eifel-Blues

grafit TB
ISBN 3-89425-442-4

"Was will eine Prostituierte aus Köln nachts in der Eifel? Es ist kaum zwei Tage her, wir haben drei Leichen, zwei halbtotgeschlagene Männer und eigentlich wissen wir nichts, absolut nichts. Sie sollten mir schnell die Rechnung machen, Herr Doktor."
"Glauben Sie, dass Sie keine Zeit mehr haben, um mich zu bezahlen?" Er grinste.

* Drei Tote neben einem scharf bewachten Bundeswehrdepot in der Eifel: Verkehrsunfall? Eifersuchtstragödie? Spionageaffäre?
Der Journalist Baumeister wird krankenhausreif geschlagen, sobald er seine Recherche begonnen hat.
Aber das macht seine verbissene Wut nur noch grösser.

Rezension:
Der Krimi spielt zum Zeitpunkt als Deutschland noch geteilt war und Spione und Agenten noch eine Daseinsberechtigung hatten.
Aber dass diese ausgerechnet hier bei uns in der Eifel am Werk sind und unsere Bundeswehrdepots bespitzeln und wild den Schrot nicht ins Wild sondern in Menschen schiessen????

"Sind Deine Geschichten immer so ... so voll von Anstrengung und atemlos?" "Ein bißchen, aber dies ist die dreckigste meiner Geschichten."

Atemlos kann der Leser in der Tat vor Erstaunen werden, was sich hinter der biederen verschlafenen Eifel so alles verstecken kann.
So sind in Berndorfs erstem Eifel Krimi nicht nur die Opfer kopflos, sondern auch der Leser, der hinter der Lösung herjagt.

"Das wird uns kein Schwein glauben.", strahlend und stolz brüllte er: " Du brauchst bloß in die Eifel kommen, da ist was los!"

In der Tat - wo vermeintlich sich kein Wässerchen trübt, wo in ökologischen Nischen noch Blindschleichen blind durch die Gegend schleichen, tappt anfangs der Journalist Baumeister über Feld und Wiese durch den Kriminalfall und kassiert dafür keine Blumen sondern nur Veilchen. Begleitet von einem weiblichen Wesen, welches für die nötige Prise Sex sorgt und seinem Vermieter, dem Eifel-Bauern Alfred, der für die notwendige tatkräftige Unterstützung sorgt pflügt sich Baumeister durch Feld, Wald und Wiese und zieht seine Recherchekreise bis in die Ex-Bundeshauptstadt Bonn und ins Münsterland.

Bis fast ganz zum Schluss gelingt es dem Autor seine Leser derart im Dunkeln tappen zu lassen wie vielleicht selten. Da nutzt es auch nichts, dass die dargestellten Eifelaner als verschwiegene Plappermäuler heftig Gerüchte über die Morde in die Gegend streuen; es kommt irgendwie doch alles anders als man denkt.

Aus der Eifel für die Eifel und auch für den Rest der Krimi-Fans geschrieben liest sich Eifel-Blues locker in einem leicht zu lesenden Stil.

Und zu Ihrer eigenen Sicherheit sollte Ihr nächster Eifel-Urlaub nicht unbedingt in der Nähe eines Bundeswehrdepots erfolgen.

Woerdi