Das Buch direkt bei Amazon bestellen Doris Gercke
Bella Block: Auf Leben und Tod

Ein Bella-Block-Roman
Hoffmann und Campe gebunden
ISBN 3-455-02289-8

Manuel ist Andalusier und nach etlichen undurchsichtigen Geschäften wieder in sein Heimatdorf zurückgekehrt. Von der Dorfkneipe aus bespricht er sich telephonisch mit seinen Auftraggebern und hofft aufs große Geld.
Soledad ist Manuels Schwester und arbeitet zwischen Schrotthalden und Müllbergen als Prostituierte. Bis Manuel einen ihrer Freier tötet.
Bella Block ist Privatdetektivin in Hamburg und eigentlich mit einer bahnbrechenden Interpretation des Pergamon Altars beschäftigt. Als sie einen in Andalusien verschwundenen Mann aufspüren soll, lehnt sie zunächst ab.
Doch dann erfährt sie, daß ein Killer in die Geschichte verwickelt ist, der ihr einst die größte Niederlage ihres Lebens bereitet hat. Bella folgt ihm nach Südspanien und gerät dort in einen Fall auf Leben und Tod...

Rezension:
Ein paar Morde, ungewöhnliche Erzählperspektiven, regierungskritische Bemerkungen, Orangensaft mit Wodka - es muß sich um einen Bella Block Krimi handeln.
Diesmal vielleicht ein wenig zu gestrickt, ein wenig zu typisch.
Aber wieder ein neuer Ort des Geschehens. Diesmal Andalusien.
Doris Gercke nutzt ihren klaren treffisicheren Schreibstil zur Beschreibung einer kargen Landschaft, deren Bewohner eine fest definierte Art zu leben haben; die alte Frau, die auf den Sohn wartet, die Tochter, die auf die Freier wartet, der Sohn, der auf die Aufträge wartet.
In jedes dieser Leben bekommt der Leser hautnah Einblick - bis in die Gedanken hinein. Und am Ende sind sie alle tot.
Und der Leser fragt sich: Warum?
Und diesmal kann Bella Block mit ihren Eindrücken und Einsichten nicht weiter helfen. Es hat aber irgendwas mit der patriachalischen staatlichen Gewalt zu tun. Vielleicht sollte man sich ein bißchen schuldig fühlen, angesichts der Machtverteilung, der eigenen Lebensverhältnisse, der Unterstützung solcher Machtstrukturen durch den Glauben an die Politik.
Aber dann ist die Schilderung doch ein wenig zu weit weg, ein wenig zu fremd, ein wenig zu dubios.

Iris Groschek