Das Buch direkt bei Amazon bestellen Till Bastian
Tödliches Klima

Riemann gebunden
ISBN 3-570-50012-8

Die junge Journalistin Randy Fromm wird von ihrem Chef, dem Leiter eines Politmagazins, in die Türkei geschickt, um die Hintergrundstory einer Anwärterin für den Friedensnobelpreis zu recherchieren.
Kaum in Ankara angekommen, überstürzen sich die Ereignisse.
Randy wird entführt. Völlig unvorbereitete gerät sie in eine brisante Gemengelage verschiedenster Interessengruppen.
Wem darf Randy noch trauen?
Ihrem Bruder, der als ehemals hoher Bundeswehr-Offizier ebenfalls in der Türkei unterwegs ist?
Dem gesprächigen Russel Myers, dem britischen Archäologen, der sich angeblich mit der Kultur der Hethiter befasst?
Oder dem einfühlsamen Wilhelm Kuhnau, der sich im Auftrag der deutschen Botschaft um Randy kümmert?
Über Gespräche und Interviews wird Randy klar, welch vitale Interessen hinter der Wasserversorgung des Mittleren Ostens stehen.
Dieser ökologisch bedingte Machtpoker zwischen den beteiligten Staaten bietet ein weites Feld für dunkle Aktivitäten diverser Geheimdienste einschließlich des Mossad und der Hisbollah.
Wie eine Motte vom Licht wird Randy von lebensgefährlichen Situationen angezogen, immer deutlicher wird ihr dabei, daß sich nicht nur das globale Klima aufheizt, sondern im gleichen Maßen das Klima zwischen den Menschen.

Rezension:
Till Bastian hat es sich mit seinem Roman "Tödliches Klima" nicht leicht gemacht, hat er doch neben einem sehr ernsten Thema auch noch eine sehr schwierige Erzählform gewählt: Er schreibt in der Ich-Form und das auch noch aus Sicht einer Frau.
Gerade dies nimmt man ihm auch nicht so recht ab, denn seine Heldin hat zu viele Züge einer Traumfrau.
Es gibt viele Krimiautorinnen, deren Held ein Mann ist (Ruth Rendell, Elizabeth George oder Deborah Crombie), allerdings hat dieser dann immer eine sehr weibliche Assistentin zur Seite, die für einen Ausgleich sorgt.
Die Hauptfigur Randy agiert in diesem Roman allerdings meist alleine. Mit mehr oder minder platten männlichen Helfern oder Gegenspielern muss sie sich durch viele Abenteuer plagen und darf stets den Ernst der Welt nicht vergessen.
Es ist sicherlich interessant und wichtig einen Roman über so brisante Themen wie Wasserknappheit, Treibhauseffekt, Hunger in der Dritten Welt oder Unterdrückung von Minderheiten zu schreiben, doch kann man bei "Tödliches Klima" nie vergessen, dass der Autor ein Wissenschaftler ist. Seinen Schilderungen gelingt es leider nicht, den Leser mitzureißen und ihn in diese Welt des Betrugs, des Hass und des Egoismus mitzunehmen.
Trotz allem ist es ein interessantes Buch, das man nicht einfach so zur Seite legt und vergisst - wenn man es zum Anlass nimmt, selber über diese Themen nachzudenken ...

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