Das Buch direkt bei Amazon bestellen Martin Ruf
Alexandras Augen

Haffmans TB
ISBN 3-251-30130-6

Silvesternacht.
Stefan Reich, der fünf Menschen und einen Hund umgebracht hat, ist aus der Psychiatrie ausgebrochen und unterwegs zu einem Freund, dem er die haarsträubenden Umstände berichten will, die ihn ein Jahr zuvor in die geschlossenen Abteilung gebracht haben.
Am Ende, so hofft, er , wird der Freund die Taten nicht nur verstehen, sondern sogar gutheißen - und fasziniert sein von Stefans großer Liebe: Alexandra, die im Mittelpunkt der rätselhaften Ereignisse steht und selbst das größte Rätsel ist.
Wer ist sie?
Woher kommt sie?
Dutzende Gerüchte sind über sie im Umlauf. Ein sadistischer Bruder, ein naiver Privatdetektiv, ein übereifriger Reporter und ein geheimnisvoller Gönner - sie alle bestehen auf ihrem Bild von Alexandra.
Doch die Wahrheit ist unglaublicher als jedes Gerücht.
Behauptet jedenfalls Stefan.

Rezension:
Ohne Zweifel weiß der Autor, wie eine spannungsreiche Handlung aufgebaut sein muss, um den Lesenden zu überreden, sein Buch nicht aus der Hand zu legen.
Wer hat in der Archäologischen Abteilung des Museum gemordet?
Wer ist der geheimnisvolle Mann mit dem zu einem Vogel gefalteten Einstecktuch?
Wer ist die faszinierende Frau, die sich Alexandra nennt?
Und was haben ihr sadistischer Bruder und ihre Adoptiveltern - der unauffällige Vater und die aufdringliche Mutter - mit der Geschichte zu tun?
Neue geheimnisvolle, eklige, aufdringliche oder bedauernswerte Personen und Geschehnisse erhöhen im Laufe des Lesens die Spannung und lassen auf ein Ende hoffen, das die einzelnen Handlungsfäden zusammenführt und entwirrt.
Leider ist der Autor kein Meister der Aufklärung.
Denn viele Fragen, die sich im Laufe des Lesens angesammelt haben und voller Erwartung ihrer Beantwortung harren, werden enttäuschenderweise nicht aufgelöst.
Es wird ein - den Autor als bisherigen Schreiber phantastischer Geschichten entlarvender - Schluss geschildert, der gruseln soll, aber nur ärgert, weil er zu wenig Antworten gibt.
Dadurch wird die ganze Geschichte ihres Sinnes beraubt.
Zurück bleibt - immerhin - die Erkenntnis, dass Menschen mit Krankheiten aus dem schizophrenen Formenkreis arme Schweine sind.

Iris Groschek