Ulrike A. Kucera
Die Gottesanbeterin
Piper TB
Olympia Siebenstein ist schon als Kind ein gerissenes Biest, das seinen Willen durchsetzt. Sie will behütet, reich und schön sein.
Rezension:
Die Handlungen sind eher gemächlich, die Protagonisten eher leise und so lebt das Buch auch nicht vom Tempo der Geschehnisse, sondern von den Gedankengängen der Hauptfiguren.
Miss Miller
ISBN 3-492-22900-X
Auch als Erwachsene verfolgt sie skrupellos ihre Ziele und ist bereit, über Leichen zu gehen - sie mordet, intrigiert, erpreßt und setzt sich schließlich in den Süden ab.
Der liebenswürdige Privatdetektiv Friedhelm erhält den gefährlichen Auftrag, die verschwundene Olympia aufzutreiben.
Seine Suche führt ihn nach Griechenland, wo er allerdings nicht Olympia begegnet, sondern einer geheimnisvollen mediterranen Schönheit, in die er sich bald verliebt.
Und in Deutschland träumt die frustrierte Hausfrau und Mutter Elvira von einem anderen Leben und einem Liebhaber und schreibt einen Roman über einen Privatdetektiv auf der Suche nach einer gefährlichen Schönheit...
Ulrike A. Kucera versteht es hervorragend drei Handlungsstränge miteinander zu verknüpfen: Der träumerische Privatdetektiv Friedhelm, die narzistische Olympia und die sehnsüchtige Elvira haben scheinbar nichts gemeinsam und sind doch miteinander verflochten. Die Charaktere der drei Figuren sind bis aufs Kleinste herausgearbeitet und bald so vertraut wie der eigene Nachbar.
Der Leser wird verwirrt, weiß bald nicht mehr, was nur fiktiv und was real ist.
Die Autorin bedient sich meisterhaft allen Finessen der deutschen Sprache und schafft so eine Intensität, die manchmal beklemmend ist.
Die Gottesanbeterin ist ein Buch, in das man sich einlesen muß und dessen literarische Höhenflüge man einfach nur genießen sollte.