Das Buch direkt bei Amazon bestellen Günter Krieger
Mönchsgesang

Pandion TB
ISBN 3-934524-04-4

Schwarzenbroich - ein Kloster der Kreuzbrüder am nördlichen Eifelrand im Jahre 1349: In einer trüben Septembernacht findet ein Ordensbruder eine weiße Lilie auf seinem Betstuhl. Nach alter Überlieferung ist diese Blume eine Todesbotin. Und tatsächlich stirbt Bruder Adam wenige Tage später im Schlaf.
Mathäus, Dorfherr von Merode und Beamter des Jülicher Markgrafen, wird herbeigerufen, um das natürliche Ableben des Bruders zu bescheinigen. Dabei entdeckt er an dem Toten Spuren äußerer Einwirkung. Mathäus vermutet Mord...
Als dann auch noch andere Klosterbrüder auf mysteriöse Weise ums Leben kommen, verdichtet sich sein Verdacht, daß hier ein durchtriebener Täter am Werk ist.
Welches Geheimnis mag er hüten, das ihm mehr gilt als Menschenleben?
Mathäus läßt nach seinem Freund Heinrich schicken, dem philosophierenden Vagabunden, der dem Dorfherren schon einmal zur Seite gestanden hat.
Heinrich aber hält sich derzeit im von der Pest heimgesuchten Köln auf...

Rezension:
Der zweite Eifel-Krimi Kriegers schliesst sich mit seiner Background-Story um Matthäus, Heinrich und die Jungfer Jutta unmittelbar an den Erstling "Teufelswerk" an.
Spielten dort noch Dämonen und Teufel ihre vorherrschende Rolle, geht es im zweiten Teil ungleich weltlicher vor sich.
Es ist die Zeit in der die Pest in Köln, Aachen und Jülich wütet, als Matthäus gleich mit zwei Fällen betraut wird.
In einem Kloster im Einzugsgebiet des Dorfherren von Merode kommt es zu einer Reihe Todesfälle und Brände, die es zu klären gilt; die Mönche malen sprichwörtlich den Teufel an die Wand, sehen die Vorkommnisse als Vorboten der Apokalypse.

Die Geschehnisse überschlagen sich während seines Einsatzes im Kloster Schwarzenbroich und kosten Matthäus Dreyling mehrfach um Haaresbreite das Leben.

Ein Anschlag auf einen der Burgherren zu Merode zwing Matthäus dazu, das Kloster zu verlassen ohne den Fall gelöst zu haben - er schickt seinen mit Gott hadernden Freund Heinrich zur Klärung der Mordfälle, löst derweil schnell den vermeintlichen Mordanschlag in seinem Dorf, um dann zum Showdown zusammen mit dem treuen Heinrich den finsteren Mörder in Kloster Schwarzenbroich zu entlarven.

Leider büsst der zweite Krimi Günter Kriegers durch seine Anlehnung an Umberto Ecos "Der Name der Rose" seine Eigenständigkeit ein.

In vielen grossen und kleinen Dingen kommen einem Sir William von Baskerville und Adson ins Gedächtnis, so z. B. wenn es um den "Running Gag" mit der klösterlichen Bedürfnisanstalt geht, den bevorstehenden hohen geistlichen Besuch, die Morde im Zusammenhang mit der vermeintlich drohenden Apokalypse und einiges mehr.

Dennoch stimmt die Aussicht auf weitere Produkte aus der Feder des Autors den Rezensenten nicht wirklich unfroh: Eine Fortsetzung um die Beziehung Matthäus und Juttas ist zu erwarten - kriegen sie sich oder kriegen sie sich nicht...
Hauptsache, Krieger findet im nächsten "Fall für Dreyling" zur Originalität seines Erstlings zurück

Woerdi