Das Buch direkt bei Amazon bestellen Kurt Lanthaler
Herzsprung - Ein Tschonnie-Tschenett-Roman

Diogenes TB
ISBN 3-257-23246-2

Schmuggel auf verschneiten Alpenpässen oder auf dem heißen Pflaster von Berlin - der dritte Roman mit Amateurdetektiv Tschonnie Tschenett handelt vom zweitältesten Gewerbe der Welt, das aktueller ist denn je.
Sein Freund Totò von der italienischen Grenzpolizei hatte ihn ja gewarnt. Aber Tschonnie Tschenett steckt tief in einer Sinnkrise und ist bereit, den nächstbesten LKW-Auftrag anzunehmen, Hauptsache, er bringt ihn weit weg.
Das erreicht er auf Anhieb. Denn gleich beim ersten Job hat er die Bullen am Hals und muß über die grüne Grenze.
Für eine dubiose Schweizer Firma übernimmt Tschenett Fahrten nach Berlin und nach Herzsprung bei Wittstock. Dort trifft er einen alten Kumpel wieder, der für dieselbe Firma arbeitet und Tschenett mit leicht zu verdienendem Geld lockt.
Wie schmutzig der Job in Wirklichkeit ist, begreift der Amateurdetektiv erst, als er im Fernsehen das Bild eines toten Vietnamesen sieht. Mit dem er vor kurzem noch Geschäfte gemacht hat.

Rezension:
Wie soll man einen Kriminalroman rezensieren, wenn man ihn nicht gelesen hat?
Richtig, gar nicht.
Ergo: Man muss ihn lesen.
Auch, wenn es einem auch noch so schwer fällt.
Geschehen beim Roman "Herzsprung" von Kurt Lanthaler, der so ganz anders ist als ein normaler Kriminalroman.
Nicht dass Sie jetzt denken, er habe keine Handlung.
Die hat er.
Aber diese Handlung ist so verworren, sein "Held" so was von "seelisch kaputt", dass es wirklich keine Freude macht, die Geschichte zu lesen.
Man sollte Herzsprung nur dann lesen, wenn man ...
a: Gut gelaunt ist, denn schlecht gelaunt wird man von alleine beim Lesen,
oder b: wirklich nichts anderes zum Lesen zur Hand hat,
oder c: Rezensent des Krimi-Forums ist.
Ort der Handlung sind die Berge - zumindest teilweise.
Es wird deutsch gesprochen - zumindest teilweise.
Der Roman spielt in der Schmugglerszene - zumindest teilweise.
Er heißt "Herzsprung", weil alles, was passiert, in einem kleinen Kaff namens Herzsprung geschieht - zumindest etwa ab Seite 150.
Der Held des Romans, ein gewisser Tschonnie Tschennett (Gott, wie originell!) ist Italiener, um genau zu sein: Südtiroler, daher sind viele Teile seiner Kommentare in italienisch.
Gut, es wird zwar alles, was er in dieser Sprache sagt, hinterher auch auf deutsch übersetzt - welchen Sinn dieses Vorgehen jedoch haben soll, bleibt dem Leser wohl für immer verborgen.
"Herzsprung" ist das ideale Geschenk für jemanden, den Sie absolut nicht ausstehen können.
Gemein wäre es, wenn Sie den Beschenkten nach einiger Zeit fragen würden, wie ihm der Roman denn gefallen hat.
Und ganz gemein wäre es, wenn Sie dann fragten, ob er denn verstanden hat, warum Ralle sterben musste. Oder ob er es gut fand, wie Berta reagierte, als Tschonnie wieder an ihre Tür klopfte.
Der Mann (oder die Frau) wird sich dann wohl winden und schwitzend und stammelnd zugeben, dass er den Roman nur überflogen hat, oder noch keine Zeit hatte, ihn fertig zu lesen, oder das Buch beim Lesen nass wurde, oder, oder, oder.....
Fazit: Ein Krimi, den man getrost in die Tonne treten kann.
Va bene.
Wird wohl sein.

Compuexe

 

Gastrezension(en):


Name: Luzifer
Email: rgallus@ara.lu
Datum: 21.8.2002 (17:00)

Mein Vorgaenger hat keine Ahnung von Literatur