Stephen Coonts
Nachteis
Original: Fortunes of War
Um ungehindert das ölreiche Sibirien und damit die Weltherrschaft erobern zu können, enthaupten japanische Nationalisten ihren Kaiser.
Rezension:
Colonel Bob Cassidy hat Jiro Kimura vor Jahren als Kampfflieger in den USA ausgebildet. Als dann jedoch die Japaner ihren Kaiser enthaupten und das arme Russland überfallen, werden die beiden durch ein Abkommen zwischen Russland und den USA, zu Gegnern im russischen Luftraum.
Und unter Wasser kämpft der heldenhafte Kommandant der fast nicht vorhandenen russischen Flotte, Pavel Saratov einen heldenhaften Kampf gegen das übermächtige Japan.
Aus diesem Stoff hätte man ein spannendes Buch machen können.
Fazit:
Compuexe
Blanvalet TB
ISBN 3-442-35377-7
Die USA stehen, an ein geheimes Protokoll gebunden, Russland in dieser außergewöhnlichen Krisensituation zur Seiten, und Colonel Bob Cassidy macht mit seinem hochtechnisierten Kampfgeschwader mobil.
Doch Bobs bester Freund, Hauptmann Jiro Kimura, fliegt einen High-Tech-Stealth-Bomber, die Geheimwaffe der Japaner.
In diesem Konflikt, dessen nächste Eskalationsstufe Atomkrieg wäre, wird die Loyalität beider Soldaten, gegenüber Vaterland und Freund, auf eine harte Probe gestellt...
Nachteis hätte eigentlich alles, was ein guter Thriller haben sollte.
Zwei Freunde, beide Flieger, beide Helden, allerdings im gegnerischen Lager und einen heldenhaften U-Bootkommandanten, der mit den wenigen Mitteln, die er hat, halb Tokio verwüstet.
Helden, wohin man blickt.
Was Stephen Coonts allerdings beschrieben hat, ist eine Aneinanderreihung von heldenhaften Kampfszenen in der Luft und unter Wasser.
Selbst ein paar Grausamkeiten, wie die Enthauptung des Kaisers, eine Hinrichtung an Bord eines russischen U-Bootes und japanische Selbstmorde mit der scharfen Klinge machen aus diesem Buch keinen Thriller.
Man wird an den typischen amerikanischen Western erinnert, bei der am Ende der Held, nachdem er allein - natürlich siegreich! - gegen eine Übermacht kämpfte, untermalt von einer melodramatischen Melodie in den Sonnenuntergang reitet.
Alles wird gut.
Banzai!