Christopher Reich Sigrid Langhaeuser
Das Nummernkonto

Original: Numbered Account
Deutsch von Sigrid Langhaeuser
Knaur TB
ISBN 978-3-426-19469-0

Um den Mörder seines Vaters zur Strecke zu bringen, ist Nick Neumann bereit, eine Menge aufs Spiel zu setzen: seine Karriere an der Wall Street, seine Integrität, ja sogar sein Leben.
Die Spur führt ihn nach Zürich ins abgeschottete Labyrinth einer ehrenwerten Schweizer Großbank.
Kurz darauf sieht er sich in einer Welt gefangen, in der alles käuflich ist - Gold, Loyalität, Macht, aber auch Leben und Tod.
Ein sensationeller Thriller über die wohl gehüteten Geheimnisse des Schweizer Bankwesens.

Rezension:
Dass die Schweizer Banken nicht immer ihren „guten Namen“ gerecht werden ist bereits bekannt, aber Christopher Reich beschreibt in seinem spannenden Thriller ein ganz besonders heikles Thema.
Die Banken und die Drogengelder, das ist der rote Faden, der sich durch die ganze Geschichte zieht. Nick Neumann, der amerikanische Sonnyboy, der einen Harvard-Abschluss hat und sich nun inmitten der Schweizer Finanzwelt auf die Suche nach den Hintergründen des Todes seines Vaters macht, kommt einem internationalen Verbrechen auf die Spur. Der „Pascha“ nutzt offensichtlich eine seriöse Bank für seine dunklen Machenschaften. Mitarbeiter verschwinden auf ungeklärte Art und Weise und Nick beginnt ein Verhältnis mit seiner Personalchefin.
Dass das Verbrechen ungeahnte Dimensionen annimmt zeichnet sich bald ab, die amerikanische Drogenfahndung schaltet sich ein und fängt an sich sehr für die Schweizer Banken zu interessieren.
In „Das Nummernkonto“ geht es um mehr als einfach um Mord. Die eigentliche Spannung resultiert aus der Verstrickung der Schweizer Banken in das internationale Geldwäschegeschäft und aus menschlichem Versagen. Christopher Reich selbst war mehrere Jahre in Genf und Zürich im Bankwesen tätig. Aus diesem Wissen heraus gelingt es ihm, die oft undurchsichtigen Geldwege anschaulich zu beschreiben und dem Leser einen Einblick in die Finanzwelt zu geben.
Politische Brisanz erhält die Geschichte durch den „Pascha“, der als libanesischer Drogenhändler eine Erneuerung der Ordnung im Nahen Osten erreichen will, das Geld dafür soll aus der Schweiz kommen.
Die Verflechtung dieser Handlungsstränge und eine Liebesgeschichte, die immer für Überraschungen sorgt, zeichnet diesen Thriller aus, auch wenn der Mittelteil stellenweise etwas langatmig erscheint. Und wer wollte bisher noch nicht wissen, was eigentlich hinter den grandiosen Fassaden Schweizer Banken wirklich los ist ...

Luggi