Edith Kneifl
Allein in der Nacht
Diana TB
Nach ihrer Scheidung lebt die vierzigjährige Journalistin Vera zum ersten Mal in ihrem Leben allein. Doch sie kann ihre neue Wohnung, die sie eben erst bezogen hat, nicht genießen, denn sie fühlt sich verfolgt.
Rezension:
Miss Miller
ISBN 3-453-17188-8
Der Nachbar von gegenüber beobachtet sie ständig, in Anrufen gibt er Kommentare zu ihrer Lebensweise ab. Doch das sind nicht die einzigen Drohanrufe, außerdem liegen Drohbriefe vor ihrer Wohnungstür. Eines Tages findet sie dort sogar eine tote Taube mit einer Warnung um den Hals.
Sie hat keine Ahnung, wer der geheimnisvolle Beobachter ist; doch schon bald beginnt sie jeden zu verdächtigen.
Die Männer, die auf ihre Anzeige hin angerufen haben - sie schreibt zur Zeit einen Artikel über Kontaktanzeigen - den Mann ihrer netten Nachbarin, ihren Ex-Ehemann, und sogar ihren jungen Liebhaber, den Sohn ihrer besten Freundin.
Doch Vera ist nicht bereit, sich in die Opferrolle zu fügen.
Ihre Gegner werden bald lernen, daß sie weiß, sich zur Wehr zu setzen, wenn es sein muß auch mit Gewalt.
Und die Angst verleiht ihr Kräfte, von denen sie selbst noch nicht wußte, daß sie sie besitzt.
In diesem Buch geht es um Sex, um Einsamkeit und um Angst.
Eigentlich eine gelungene Mischung für ein gutes Buch. Und tatsächlich ist das Buch auch streckenweise recht spannend.
Doch wie schon die Hauptfigur Vera wird auch der Leser mit jeder Seite verwirrter.
Da stirbt plötzlich jemand, unzählige kontaktsuchende Männerstimmen finden sich auf Veras Anrufbeantworter, Veras Streifzüge durch die Wiener Kneipenszene und dann noch hemmungsloser Sex mit dem jugendlichen Liebhaber scheinen wahllos aneinandergereiht.
Die schwache Hauptfigur Vera sitzt ab und zu im Dunkeln und harrt der Dinge, die da kommen werden.
Und genauso fühlt sich der Leser.
Irgendwann muss es doch endlich mal eine Auflösung geben.
Wer ist der geheimnisvolle Unbekannte?
Tja, wer weiß das schon so genau...