Das Buch direkt bei Amazon bestellen Charlotte MacLeod
Kabeljau und Kaviar

Original: The Convivial Codfish

(5. Band Boston Serie)
Schlaf in himmlischer Ruh'
Original: Rest you merry

(1. Band Balaclava Serie)
beide erschienen in:
Mord in stiller Nacht
- DOPPELBAND -
Dumont TB
ISBN 3-7701-5385-5

Zwei der beliebten Charlotte MacLeod-Romane sind in der Weihnachtszeit angesiedelt.

Gleich der erste und erfolgreichste "Schlaf in himmlischer Ruh", führt Peter Shandy, den Helden der Balaclava-Serie, unerwartet in seine Rolle als unfreiwilliger Detektiv, als er unter dem Weihnachtsbaum die Leiche seiner Nachbarin findet.

Und mit "Kabeljau und Kaviar" werden auch die manchmal nicht ganz feinen Weihnachtssitten der Bostoner Gesellschaft vorgeführt.

Rezension:
"Kabeljau und Kaviar" gehört zu dieser wunderbaren Serie um die neuenglische Aristokratie Bostons, deren ererbter Reichtum ebenso selbstverständlich ist wie deren ererbter Geiz. So wundert es nicht, dass sie sich im Club vom Geselligen Kabeljau trifft, um alljährlich das weihnachtliche Fest im Sinne des alten Geizkragens und Menschenschinders Scrooge zu begehen.
Die wüdig-unwürdigen Mitglieder des achtzehnköpfigen elitären Clubs sind ausschließlich alternde Herren zwischen Ende sechzig und Mitte neunzig, die sich ihre Pennälerzeit als Studenten auf Colleges, wie Harvard und Cambridge, bis in ihr hohes Alter bewahrt haben.
Der Leser mag schmunzeln, wenn er die Reaktion des amtierenden Allerwertesten Fischkopfes Jeremy Kelling auf den Verlust der Amtskette - eine massive Silberkette mit Kabeljau als Anhänger - betrachtet.
Doch dies ist der Auftakt zu einigen mysteriösen Verwicklungen. Nicht nur, dass der Lebemann Kelling durch einen Sturz von der Treppe zwangsweise aus dem Verkehr gezogen wird. Als auch noch der Bruder eines Mitglieds bei einer seiner ausschweifenden Festivitäten ermordet und andere Angehörige vergiftet werden ist das Chaos komplett.
Zum Glück gibt es da Max Bittersohn, den Neffen Jeremy Kellings, den dieser mit den Nachforschungen bezüglich der verschwundenen Kette beauftragt hatte. Max Bittersohn ist Privatdetektiv in Sachen Kunst und Antiquitäten. Er vermag sich ebenso galant auf dem gesellschaftlichen Parkett zu bewegen, hält sich doch stets im Hintergrund. Dies macht es ihm schließlich möglich, den so schwierig erscheinenden Fall zu einem für alle positiven Ende zu bringen.

Dass Charlotte MacLeod beide Bände ausgerechnet in der Weihnachtzeit ansiedelt ist sicherlich kein Zufall. So ist Weihnachten das Fest des Friedens, der Hoffnung und der Familie. Die Atmosphäre des Festes wird jedoch empfindlich durch die sich überschlagenden Ereignisse in den Romanen gestört.
Wiegt sich der Leser beim Entree der Bücher noch im Glauben an einen gemütlichen, beschaulichen Roman, muss er dann recht schnell feststellen dass er sich mitten in Chaos und Verwirrung befindet. Trotzdem tut das den Geschichten keinen Abbruch. Hat man sich in dem Wirrwarr erst einmal zurecht gefunden, gibt es viel zu schmunzeln.

Gaylord