Das Buch direkt bei Amazon bestellen Anne Perry Michaela Link
Sein Bruder Kain

Original: Cain his Brother
Deutsch von Michaela Link
Goldmann TB
ISBN 978-3442443727

Das viktorianische London erstrahlt in vollem Glanz, das britische Empire beherrscht die Welt. Den Preis zahlen jene, die in den Armenvierteln vegetieren.
Privatdetektiv William Monk kennt Licht und Schatten, doch als eines Tages die ebenso schöne wie vornehme Genevieve Stonefield zu ihm kommt, ahnt er nicht, welche Abgründe sich vor ihm auftun werden. Genevieve sucht verzweifelt ihren Mann Angus. Und sie glaubt, dass dessen zwielichtiger Zwillingsbruder Caleb etwas mit dem spurlosen Verschwinden ihres Mannes zu tun haben könnte. Denn während Angus ein angesehener Geschäftsmann ist, lebt Caleb als gewalttätiger Außenseiter in der Gosse.
Monks Nachforschungen fördern schon bald unstandesgemäße Affären, vertuschte Fehltritte und infame Intrigen zutage. In der von Fieber und Typhus glühenden Stadt macht er sich auf die schier aussichtslose Suche nach dem mysteriösen Zwillingsbruder und dessen dunklem Geheimnis.
Doch was er entdeckt, erschüttert sogar ihn, den lebenserfahrenen Privatdetektiv ...

Rezension:
Der Beginn des Romans erinnert an alte Humphrey Bogart Filme: Der Detektiv in seinem Büro, die schöne Frau, die verzweifelt um Hilfe bittet.
Dann hören die Gemeinsamkeiten aber auch schon auf. Denn der Roman von Anne Perry spielt im viktorianischen, von Typhus geplagten London. Eindringlich und detailgetreu schildert sie die damaligen Verhältnisse in den Slums der Großstadt.
Die in diesen Elendsvierteln geborene, durch Heirat zu Ansehen gekommene Genevieve Stonefield sucht ihren Mann Angus, den Inbegriff eines britischen Gentlemans. Sollte die Leiche von Angus Stonefield nicht schnellstens gefunden werden, droht der Ehefrau und den fünf Kindern der finanzielle Ruin.
Mrs. Stonefied hegt den Verdacht, der Zwillingsbruder ihres Mannes, der sich Caleb Stone nennt, könne seinen Bruder getötet und seine Leiche in der Themse versenkt haben.
Wer aus diesem Thema nun einen interessanten Roman erwartet, sieht sich jedoch schmählich enttäuscht.
Der Roman ist anfänglich so aufregend wie ein Reisebericht über den Vatikan. Erst nach mehr als 200 Seiten kommt das erste Mal so etwas ähnliches wie Spannung auf. Für einen Roman von 477 Seiten allerdings leider zu spät.
Der Schluss mit dem fast schon erwarteten Ende ist zu langatmig, zäh und schafft es letztendlich nicht, den Roman noch aufzuwerten.

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