Ralf Kramp
Der Tod klopft an - Lauter kriminelle Geschichten

GEV TB
ISBN 90-5433-145-3

Es gibt Landstriche, denen traut man auf den ersten Blick eher düstere Verbrechen und hinterhältige Morde zu: Dartmoor und sein undurchdringlicher Nebel, Chicago und seine bleigeschwängerte Luft, Paris und seine Wasserleichen in der Seine - aber Ostbelgien?
Eine Riege von 21 Autoren hat sich aufgemacht, um in dieser Krimi-Anthologie zu zeigen, dass unter der Kruste dieses idyllischen Fleckchens durchaus das Verbrechen brodelt.
Morde aus Leidenschaft, Abrechnungen im Drogenmilieu, Serientäter, all das gibt es auch hier in aller seiner Vielfalt.

Rezension:
21 Geschichten rund um den belgischen Teil der Eifel, einem Naturschutzgebiet, in dem wohl Tier- und Pflanzenarten, aber wohl nicht das Menschenleben geschützt ist.
Seite für Seite wird da gemetzelt, vergraben, erschlagen - geliebt, gelebt, betrogen und aufgedeckt.
Von der Nachkriegszeit bis zur Gegenwart findet der Heimatpatriot Spannendes, Witziges, Kurioses und Erschreckendes; stolpert aber auch über die eine oder andere Geschichte, bei der er sich hinterher fragt: "Und WAS, um alles in der Eifel, will uns der Autor DAMIT sagen ....?"
Interessant, die Möglichkeit eines direkten Vergleiches zwischen einem Hubert vom Venn, von Beruf gelernter Journalist und etablierter Buchautor und dem Frischling Uwe Rhiem, seines Zeichens Polizist und Musiker. Möge der Leser für sich selbst entscheiden, wer ihm mehr Spaß beim Lesen bereitet, wer gekonnt Täter und Opfer in seinen Zeilen platziert um wirkliche Spannung und Lust auf mehr zu erzeugen oder wer einfach nur durch seinen Stil oder durch seine Einfallslosigkeit langweilt.
Wenn der Käufer des Buches damit leben kann, dass nicht jede Story ihn vor Begeisterung aus dem Ledersessel am Kamin haut, dann darf er getrost das 169 Seiten starke Taschenbuch auf einen Satz oder auch portionsweise und leicht verdaulich verschlingen.

Woerdi