Das Buch direkt bei Amazon bestellen Sara Paretsky
Die verschwundene Frau

Original: Hard Time
(9. Band)
Piper TB
ISBN 3-492-23926-9

Der stadtbekannte Showmaster Murray Ryerson war Vic Warshawskis erste Flamme. Allein diesem Umstand verdankt sie wohl die Einladung zur Premierenfeier seiner neuesten Show, und sie ist froh, als sie nach all dem Glanz und den Eitelkeiten wieder in ihrem Wagen sitzt.
Doch die Fahrt zurück in ihre Wohnung wird unvermutet zu einem Alptraum: Urplötzlich taucht eine Frau in Vics Scheinwerferlicht auf. In einem der düstersten Viertel Chicagos liegt die junge Einwanderin Nicola Aguinaldo schwerverletzt auf der Straße. Sie stirbt wenig später im Krankenhaus an Verwundungen, die auf schwere Mißhandlung schließen lassen.
Als am nächsten Morgen ihre Leiche verschwindet, noch bevor ein ausführlicher Obduktionsbericht erstellt werden kann, ist Vics Argwohn endgültig geweckt.
Aber offensichtlich wollen einflußreiche Kreise ihre Nachforschungen unterbinden - und es stellt sich heraus, dass auch Murray Ryersons Bosse ihre Hände in dem dreckigen Spiel haben.

Rezension:
Ein Mensch kann tatsächlich sehr lange ohne Schlaf auskommen, wenn er abends beginnt, dieses Buch zu lesen! Die authentische Privatdetektivin Warshawski schlittert in einen seltsamen Fall, als sie auf der Straße eine Frau findet, die mit dem Tode ringt.
Nachdem diese schließlich stirbt und die Leiche spurlos verschwindet, ist Vics Interesse endgültig geweckt. Schnell gerät sie von einer Falle in die Nächste. Bis sie schließlich sogar im Frauengefängnis landet. Und dann wird es erst richtig spannend. Ist sie doch jetzt in etwa der gleichen Situation, wie das tote Kindermädchen „Nicola“...
Vorsichtig, mit leisen Tönen schleicht sich auch eine Romanze ein. So sachte, dass es fasst nicht auffällt. Dafür aber umso schöner und vielversprechender.
Die Figuren sind so lebendig geschildert, dass man meint, sie bei einem Chicago Besuch auf der Straße wiedererkennen zu können. Die Handlungsstränge sind schlüssig und lassen Raum für das eigene Vorstellungsvermögen. Auch sprachlich schafft es Sara Paretsky sehr nah an den Leser heranzukommen.
Die Autorin zeigt in „Die verschwundene Frau“ Probleme auf, die sicher überall auf der Welt leider immer noch aktuell sind: Korruption und Machtmissbrauch, Rassismus und Misshandlungen. Offensichtlich sehr gut recherchiert, setzt sie ihr Wissen ein um den Leser behutsam auf diverse Notstände hinzuweisen. Gut zu wissen, dass es noch politisch engagierte Autoren gibt – und sie gedruckt werden!

Kiebitz