Willy Josefsson
In jenen dunklen Tagen
(1. Band Martin Olsson)
Martin Olsson wird sechzig und hat das Gefühl, dass ihm sein Leben zwischen den Fingern zerrinnt.
Rezension:
1. Martin Olsson; frühpensionierter Kriminalkommissar; 60 Jahre; alleinstehend
Nicht so sehr Kriminalroman als eher Geschehnisbericht ist dieses Werk äußerst verschachtelt und spannend.
Erika Drake
rororo TB
ISBN 3-499-22892-0
Und dann noch dieser seltsame Anruf: Kurt Malmberg wurde gerade aus der geschlossenen Psychiatrie entlassen und will sich unbedingt mit ihm treffen.
Olsson, der frühpensionierte Polizist, hatte den Mann vor dreißig Jahren wegen Mordes und Vergewaltigung eines fünfzehnjährigen Mädchens verhaftet.
Er wimmelt ihn ab.
Doch dann findet man erneut eine Leiche - ein fünfzehnjähriges Mädchen, das offenbar vergewaltigt wurde...
Hauptpersonen:
2. Kurt Malmberg; ca. 60 Jahre; vor 30 Jahren wegen Mord und Vergewaltigung in Psychiatrischer Anstalt eingewiesen; ehemaliger Fallschirmjäger
3. Morten Salmén; Forscher; Gesellschaftskritiker
4. Anne Borin; Mitarbeiterin Morten Salméns; Zeugin seines Unfalls
5. Gunnar Borin; Ehemann Annes; Pharmavertreter
6. Edward Borin; Vater Gunnars; ca. 70 Jahre; Altersdemenz
7. Cecilia Cederberg; Journalistin; ledig
8. Folke Brodin; Chef des Polizeireviers NW; ehemaliger Chef Olssons
9. Arne Bergmann; Pathologe; Chemiker; Kriminaltechniker
Wie der Titel schon vermuten lässt, liegt über der gesamten Geschichte eine fröstelnde Melancholie, ein Gefühl von Düsternis und Zaudern.
Die Hauptfigur Martin Olsson, ein ehemaliger Polizeibeamter in Frührente, gerät unversehens in einen alten und einen neuen Fall, die offenbar Zusammenhänge aufweisen.
Aber alle Spuren sind "scheinbar so ineinander verknäult, daß man nicht einen Faden herausziehen kann, ohne nicht einen anderen zu verknoten!" (Zitat Seite 247/248).
Doch obwohl Martin Olsson alle Rätsel lösen kann, verbleibt am Ende ein eher schaler Geschmack, denn die Gerechtigkeit bleibt verwehrt und das Happy End ist ein sehr stilles und verstohlenes.
Und mit, um nicht fast schon zu sagen "trotz" dieser bedrückenden Atmosphäre ist dieser Roman hervorragend und lesenswert, bleibt doch immer noch genug Raum für eine anständige Portion Menschlichkeit!