Das Buch direkt bei Amazon bestellen Ian Rankin
Der kalte Hauch der Nacht

Original: Set in Darkness
(11. Band)
Manhattan gebunden
ISBN 3-442-54521-8

Früher diente Queensberry House in Edinburghs historischem Stadtkern als Krankenhaus, nun wird es umgebaut, um demnächst das schottische Parlament zu beherbergen. In vergangenen Jahrhunderten sollen in dem Gebäude schreckliche Gräueltaten verübt worden sein, Gespenster, heißt es, suchen die Gänge noch heute heim.
Mit Spukgeschichten ist die Gruppe von Polizeibeamten allerdings nicht zu beeindrucken, die an einem frosteigen Wintermorgen durch Queensberry House geführt wird.
Doch dann wird Detective Inspector Rebus mit seinen Kollegen Zeuge, wie Restauratoren die mumifizierten Überreste eines Mannes finden, der vor mindestens zwanzig Jahren getötet worden sein muss.
Kurz darauf wird ein weiterer Toter entdeckt: Roddy Grieve, Sohne einer der angesehensten Familien der Stadt, wird erschlagen in einem unbenutzten Teil von Queensberry House aufgefunden.
Und die Serie mysteriöser Vorfälle reißt nicht ab.
Als sich wenig später ein Obdachloser von einer Brücke in den Tod stürzt, finden sich in seinem Nachlass ein Sparbuch über nicht weniger als 400.000 Pfund sowie ein Zeitungsartikel über den bislang unidentifizierten Toten.
Trotz Anfeindungen aus den eigenen Reihen, macht sich Rebus daran, die Verbindung zwischen den drei Fällen aufzudecken, und mit Hilfe einer jungen Kollegin entreißt er der Vergangenheit Stück für Stück ihre dunkelsten Geheimnisse - obwohl in das nicht nur die Karriere, sondern auch das Leben kosten könnte ...

Rezension:
Eine Gruppe wuselt in einem Abrisshaus, einem ehemaligen Krankenhaus herum, unterhält sich mit Insiderwitzen (Was, lieber Leser, dies ist dein erster Rankin?), bis dann auf Seite 24 am Ende des ersten Kapitels sage und schreibe steht: Es gab nicht den geringsten Zweifel: Was sie da vor sich sahen, war eine verschrumpelte Leiche.
Erleichtert atmet man auf, schließlich hat man in dem ganzen Gewühl den Kommissar entdeckt, der dem 500 Seiten Schinken Halt geben soll, nur ungern gibt man ihn in den nächsten Zeilen des zweiten Kapitels wieder her.
Wieder neue Figuren, neue Perspektiven. Diesmal ein Vergewaltigungsopfer und eine Kommissarin. Wie hieß sie noch gleich? Siobhan Clarke. Und das Opfer? Sandra Carnegie. Dies wäre vielleicht originell, wenn man nicht noch ein Dutzend andere Namen, und ihre in Rückblenden erzählten Vorgeschichten (stöhn!) auseinander halten müsste.
Wenn doch wenigstens die Handlung vorankäme.
Wir wollen keine weitere Leiche, wir wollen Rebus.
Aber wo ist der Kommissar schon wieder?
Wer "Wolfsmale" mit Genuss und Spannung gelesen hat und gehofft hat, dieser John Rebus könnte sich zu einem englischen Kommissar Wallander entwickeln, wird in diesem elften (!) Krimi der Serie enttäuscht.
Ständig fragt man sich, wer erzählt jetzt schon wieder und was wollte er denn eigentlich Wichtiges sagen?
Kurz: eines der aufgeblasenen Bücher, die es zur Zeit viele gibt und eine echte Empfehlung für ein leeres Regal (5cm Rückenbreite) und für jemanden der keine Krimis mag.
DER KALTE HAUCH DER LANGEWEILE.

K. Ara