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Die Räuber kommen!

kbv gebunden
ISBN 3-276-00197-7
(Kinder ab 8 Jahren)

Räuber kennen wir aus Geschichten und Büchern - aber es hat sie früher wirklich gegeben. Einige sind berühmt geworden: Robin Hood zum Beispiel oder Schinderhannes.
Leicht war so ein Räuberleben nicht. Wer überleben wollte, musste nicht nur geschickt einbrechen können, sondern auch ausbrechen!
Wie die Räuberbanden ihre Überfälle organisierten, wie sie sich in ihrer Geheimsprache und mit den Gaunerzinken verständigten und welche Rolle die Räuberfrauen und Räuberkinder in den Banden übernahmen, erfahren neugierige Räuberfans in diesem spannenden Spiel- und Sachbuch, das unter anderem folgende Themen enthält:
- Bastel-Tipps für Räuberhut und Räuberschatz
- Geheimsprache und Geheimzeichen der Räuber
- Rezepte aus der Räuberküche
- Ideen für ein Fest im Räuberlager
- Räuberspiele für draußen und drinnen
- hinten im Buch. Ein Spielfeld für das Räuberbanden-Würfelspiel

Rezension:
Ein Buch, das auf keinen Fall fehlen sollte, in einer gut sortierten Kinderbibliothek, sofern sich der Sprössling auch nur ansatzweise für Räuber und Gendarme interessiert.
Ein Buch, das man gerne auch mehr als einmal zur Hand nimmt.
Denn neben einer Fülle von kurzweilig aufbereiteten Informationen finden sich hier jede Menge Bastel- und Spielanleitungen für drinnen und draußen.
Auch für den älteren Leser bietet das großformatige Werk mit den zahlreichen, ausdrucksstarken Illustrationen viel Wissenswertes: angefangen bei der Abgrenzung zwischen Dieben und Räubern, über die Lebensumstände von Räubern in früheren Jahrhunderten, berühmten historischen Vertretern dieses "Berufsstandes" über das Handwerkszeug der Branche, ihre Geheimsprache in Wort und Schrift (Rotwelsch und Gaunerzinken) bis hin zu literarischen Umsetzung des Themas.
Immer jedoch sind die Sachverhalte kindgerecht beschrieben und die informativen Texte aufgelockert durch Anregungen für Spiele mit anderen jugendlichen "Räubern" (z.B. in der Stadt oder am Strand) oder Bastelarbeiten (etwa die Herstellung von Räuberhut, Räuberschatz, Steckbriefen oder Zaubertinte). Sogar ein Spielplan für ein Räuber-Brettspiel ist dem Buch beigelegt.
Sehr schön gelöst - und zwar ganz ohne den "mahnenden" Zeigefinger: Der Bezug zu tagesaktuellen und alles andere als "spielerischen" Ereignissen, die auch im Leben von Kindern bereits eine wichtige Rolle spielen (müssen). Als da sind: Wie mit Fremden umgehen, woran erkennen, dass jemand ein "Räuber" (hier als Synonym für einen bösen Menschen) ist und was tun bei Gewalt in der Schule.
Die Quintessenz: Ob einer ein Gauner ist oder nicht, kann man niemandem ansehen - darum ist zu viel Vertrauen ebenso unangebracht wie die Vorverurteilung von jemandem, nur weil er "anders" aussieht. Und ganz wichtig (grade und vor allem beim Umgang mit Schwächeren): Nie die Räuberehre vergessen - Einer für alle und alle für einen!

Miss Sophie