Das Buch direkt bei Amazon bestellen Erich Kästner
Emil und die Detektive

Sonderausgabe zur Neuverfilmung
Dressler gebunden
ISBN 3-7915-3035-6
(Kinder ab 8)

Die Geschichte von Emil und den Detektiven war Erich Kästners erstes und bis heute sein berühmtestes Buch.
In all der Zeit seit seiner Entstehung 1929 hat es nichts von seinem Charme verloren und jede Generation hat aufs Neue Spaß am gewitzten Emil, der frechen Göre Pony Hütchen, Gustav mit der Hupe und deren Bande, die gemeinsam den Gauner Grundeis jagen, der Emil auf der Fahrt nach Berlin so fies bestohlen hat.
Der 2001 in die Kinos gekommene Film von Peter Zenk, der die Handlung vom Berlin der zwanziger Jahre in die heutige Zeit verlegt, zeigt einmal mehr, wie unvergänglich die Geschichte ist.
In dieser Ausgabe ist der Originaltext von Erich Kästner mit den Illustrationen von Walter Trier kombiniert mit den schönsten Bildern aus der Neuverfilmung.

Rezension:
Dieser Klassiker der Kinderliteratur verdient es fürwahr ab und an wieder zur Hand genommen zu werden.
Nicht nur, weil Kästner ein so begnadeter Schriftsteller war, dem es gelang, ungemein witzig zu schreiben, ohne dabei albern oder lächerlich zu werden. Nein, sondern weil dieses Buch alles hat, was einen erfolgreichen Krimi ausmacht: eine spannende Handlung, starke Figuren, mit denen sich der Leser gerne identifiziert, und einen atemberaubenden Showdown.
Und darüber hinaus hat es noch etwas - nämlich "Herz". Direkt und doch unaufdringlich lässt der Autor Gefühle und Werte in den Text einfließen. Ohne moralisierend zu sein, bringt er kleinen und großen Leser nahe, was "Liebe" "Freundschaft", "Zuverlässigkeit" bedeuten - etwa, wenn er beschreibt, wie Emil und seine Mutter miteinander umgehen, oder wenn er die Berliner Buben ganz selbstverständlich dem "Landei" aus Neustadt zu Hilfe eilen lässt.
Dennoch kommt der Spaß an keiner Stelle zu kurz - allein die Vorstellung, wie eine Horde Kinder den bösen Dieb verfolgt, ist die Lektüre wert.
Aber diese Sonderausgabe "kann" noch mehr - die vielen Fotos der Neuverfilmung, sind eine schöne "Brücke" für alle Kids, die lieber ins Kino gehen, als sich mit einem Buch gemütlich in ein Eckchen zurückzuziehen. Vielleicht reizt der Vergleich zwischen Filmfassung und Original ja dann doch zum Lesen - und wer einen Kästner erst einmal in die Hand genommen hat, der legt ihn so schnell nicht wieder weg.
Für alle anderen sind die Bilder hingegen vielleicht ein Anreiz, den Film doch noch schnell anzusehen, bevor es zu warten gilt, bis er in die Videotheken kommt. Denn allem Anschein nach wartet Peter Zenks Version dann doch noch mit einigen Überraschungen auf ...

Miss Sophie

***

Diese kleine naive Geschichte aus dem Ende der "goldenen Zwanziger Jahre" ist nicht zu Unrecht auch heute noch bekannt, denn Erich Kästners selbstironischer Ton macht sie auch für die erwachsene Leserschaft zu einem Vergnügen der besonderen Art.
Man weiß von Anfang an, dass weder der Autor, noch die Figuren, noch die Geschichte selbst besonders ernst genommen werden wollen, und doch, gerade deswegen, bekommt das Ganze ein ernstzunehmendes Eigenleben! Genau so und nicht anders hätte man gerne seine eigenen Kindheitserlebnisse in Erinnerung!
"Eine Geschichte, ein Roman, ein Märchen - diese Dinge gleichen den Lebewesen, und vielleicht sind es sogar welche. Sie haben ihren Kopf, ihre Beine, ihren Blutkreislauf und ihren Anzug wie richtige Menschen. Und wenn ihnen die Nase im Gesicht fehlt oder wenn sie zwei verschiedene Schuhe anhaben, merkt man es bei genauem Zusehen." (S.17)
Wenn man diese, Kästners eigene Kriterien, auf dieses Buch anwenden will, bleibt nur zu schließen: Diese Geschichte ist ein liebenswertes, vollkommen ausgestattetes Menschlein, das bis hin zum letzten blankpolierten Jackenknopf auf's beste und korrekteste gekleidet ist!

Erika Drake