Wolfgang Dürwald
Tote unter Eid - Ein Rechtsmediziner ermittelt
Militzke gebunden
In seinem neuesten Band berichtet Prof. Dürwald aus seiner jahrzehntelangen Praxis über Patienten, die man zwar untersuchen, aber nicht mehr heilen kann, die keine Antworten auf die Fragen ihres Arztes geben können. Und doch geben sie ihr Geheimnis preis.
Rezension:
Casmily
ISBN 3-86189-212-X
Der Tod fasziniert und ängstigt - vor allem, wenn er plötzlich eintritt und ungeklärt ist: Naturkatastrophen, Tod durch elektrischen Strom oder Verhungern, menschliches Ver- sagen, autoerotische Unfälle und medizinische Kunstfehler.
Ein faszinierendes Thema, die Gerichtsmedizin.
Dazu ein auf seinem Gebiet als Gerichtsmediziner kompetenter Autor.
Und dennoch kein gelungenes Buch?
Das mag zum einen daran liegen, dass die forensischen Möglichkeiten in der DDR in den 60er, 70er und 80er Jahren heutzutage schon veraltet sind.
Aus dieser Zeit stammen jedoch die Fälle, von denen Wolfgang Dürwald berichtet.
Darüber könnte man vielleicht noch hinwegsehen, wäre es dem Autor wenigstens gelungen, Spannung zu erzeugen.
Aber sein Stil, sich am Anfang eines jeden Falles in Nebensächlichkeiten zu verlieren, um das Ende umso knapper zu gestalten, irritiert doch sehr.
Er erzählt zwar, wann und wo er mit wem was gefrühstückt hat, und wie er diese Situation empfunden hat. Wenn es dann aber an den Fall als solchen geht, werden die Fakten nur sehr knapp und oberflächlich abgehandelt.
Schade, denn so bleibt dieser außergewöhnliche Bereich der Kriminalistik für den Leser zum größten Teil nach wie vor ein "Buch mit sieben Siegeln" und der Rezensent kann nur feststellen, dass in manchen Kriminalromanen mehr über die Gerichtsmedizin zu erfahren ist als in diesem "Insider"-Werk.