Leo P. Ard
Der Mörder ist immer der Gärtner - Gemüsekrimis
grafit TB
Diese Gemüse-Krimis eröffnen Küchen- und GartenfreundInnen wohlschmeckendstes Mordvergnügen.
Mit Pilzgerichten u. ä. sind vertreten:
A.B.S.: Das Ragout-fin-Komplott
Rezension:
18 Kurzgeschichten aus dem Schrebergarten, aus der Tiefkühltruhe - Abteilung Gemüsefach - oder vom Komposthaufen hat Leo P. Ard als Herausgeber zusammengestellt wie eine Delikatess-Rohkostplatte.
Geschichten um Liebe, Sex und Eifersucht, um blinde Rache, um kleine Zwistigkeiten und Erbschaftsangelegenheiten sind hier auf einmal mehr oder weniger geschmackvolle Art und Weise angerichtet, fein gewürzt mit einer Prise Perfidie und abgestimmt mit einem Hauch selbstaufgesetztem Johannisbeerlikör mit Rattengift.
Woerdi
ISBN 3-89425-080-1
Denn: Im Märzen der Mörder die Kräuter aussät ....
Helga Anderle: Cindy
Leo P. Ard: Die Meute von Hörde schlägt wieder zu
Bärbel Balke: Eine verdammt anständige Frau
Heribert Bauer: Zeit der Ähre
Barbara Büchner: Das Kürbisbeet
Karl-Heinz Diesmann: Schwarzschlachten
Jan Eik: Zum ewigen Angedenken
Jan Flieger: Glockengeläut
Michael Illner: Besucher
H.P. Karr &Walte Wehner: Laubenbrand
Edith Kneifl: Das letzte Abendmahl
-ky: Iß, Liebling, iß
Klaus Möckel: Ein Mord für Tanja
Theo Pointer: Hab Wespen im Garten
Eva Weickart: Victoria
Garbiele Wolff: Grüne Sauce
Sirmione Zinth: Spinat
Wie kann man den Inbegriff von Gesundheit, nämlich das vitamin- und ballaststoffreiche Gemüse mit Mord in Verbindung bringen?
Na gut ... von dem berühmten Pilzgericht für den verhassten Ehemann hat jeder schon einmal gehört ... aber ... kann man auch jemanden mit einem Kürbis erschlagen oder mit einem Spargel erstechen?
Samt und sonders deutschsprachige Autoren tummeln sich wie Schnecken im (Salat-) Blätterwald der 179-seitigen Krimi-Sammlung und bringen uns bei, wie wir z. B. kostengünstig und ohne Waffenschein jemanden mit Erbsen "ums Eck" bringen können - sei es, indem wir diese wie in der Kölner Sage vom Heinzelmännchen auf die Treppe schütten ("Cindy" von Helga Anderle) oder mit ein paar Tellern dieser Hülsenfrüchte ein Mediastinalemphysem - und damit den Tod - hervorrufen ("Iß, Liebling, iß" von -ky).
Im Ruhrpott, der Wiege des Schrebergärtleins, wird wiederum anders gemordet. Da verhilft einem schon einmal ein Gartenzwerg über die Wupper ("Einstimmig, oder Die Meute von Hörde schlägt wieder zu" von Leo P. Ard) oder ein besonders "fein" gewürzter Zwetschgenkuchen ("Hab Wespen im Garten" von Theo Pointer).