Das Buch direkt bei Amazon bestellen Thomas Tuma
Tödlicher Chat

Rowohlt TB
ISBN 3-499-22725-8

Eine Angestellte in München, ein Werber in Hamburg - zwei Tote an zwei Wochenenden, und an den Wänden ihrer Hotelzimmer stand in blutroten Lettern: "Öffne dich!" Die Zimmer w
urden auf die Namen Harald Schmidt und Andreas Türck gebucht. Das Einzige, was die Toten verband, war ihre Leidenschaft für Chatrooms. Der Mörder scheint seine Opfer im Internet zu ködern. Ein großer Stoff - nicht nur für die Boulevardpresse.
Der junge Reporter Marc Pohl könnte sich damit aus dem Karriereloch katapultieren - wenn das tödliche Modell seines Chefs in Serie ginge: "Zwei Morde sind ein Alarmzeichen, drei ein Glücksfall."
Das nächste Wochenende steht kurz bevor ...

Rezension:
Mittlerweile gibt es ja den einen oder anderen Krimi, der im Chat-Milieu spielt. Ebenfalls nicht neu ist die Idee eines Mörders, der seine Opfer im Internet kennen lernt.
Dass dieses Buch anders ist, liegt nicht zuletzt daran, dass der Autor Thomas Tuma Journalist ist und es, wie sein Held Marc Pohl, versteht virtuos mit Sprache umzugehen.
Parallel zu seinen Stilmitteln Chat-Dialoge, Pressetexte, Beschreibungen der Gegenwart und der Vergangenheit, reißt Tuma den Leser hinein in eine Welt, in der niemand mehr weiß, was real oder irreal ist.
Das Spannende daran ist, das es unsere Welt ist und auch noch eine deutsche Welt, mit typisch deutschen Beamten, deutschem Fernsehprogramm und deutschen Chatrooms.
Die Suche nach dem Serienmörder ist nicht nur spannend bis zum Schluss, sie zeichnet auch ein beängstigendes Bild unserer Gesellschaft, in der Kommunikation und Nähe für viele nur noch über Hilfsmittel möglich ist.
Als Leser ist man dabei oft geneigt, dem Mörder recht zu geben, der an den Tatorten die Zeilen hinterlässt: "Öffne dich".

Miss Miller