Das Buch direkt bei Amazon bestellen Arturo Pérez-Reverte
Der Fechtmeister

Original: El maestro de esprima
btb TB
ISBN 3-442-72322-1

Wir schreiben das Jahr 1868.
Während auf den Strassen die Unzufriedenheit tobt, das Volk die Demokratie fordert und der Hof aus Madrid flieht, hat sich der Fechtmeister Don Jaime Astarloa in die Rolle des bedächtigen, über den Dingen stehenden Zuschauers geflüchtet.
Sein Milieu war die Welt des Fechtens und der noblen Gesinnung gewesen, in der Auge in Auge gekämpft wurde, Mann gegen Mann, aber nun haben sich die Zeiten geändert. Wo mit Pistolen geschossen wird, ist ein Fechtlehrer überflüssig.
Eines Tages jedoch bedrängt eine geheimnisvolle Frau den alten Fechtmeister. Die schöne Unbekannte trägt die feinsten Kleider, aber ihr Handgelenk ist stark und sie will fechten. Woher weiß sie, dass er einen beinahe unparierbaren Stoß beherrscht, einen tödlichen Stoß?
Warum will sie ihm dieses Wissen unbedingt entreißen?
Unversehens ist Don Jaime in eine mörderische Intrige verwickelt und muss in einem Kampf auf Leben und Tod begreifen lernen, dass er nicht der Mann ist, der er bisher zu sein glaubte ...

Rezension:
Pérez-Revertes Erstling lässt zwar die inhaltlichen Verschachtelungen, zu denen er in seinen späteren Werken neigt, vermissen, besitzt deshalb aber nicht weniger Charme oder Qualität.
Im Gegenteil, dadurch, dass hier die Geschichte linear erzählt wird, hat der Leser mehr Zeit und Muße, sich des Wissens über die Kunst des Fechtens zu erfreuen, das der Autor in großem Maße einbringt.
Jedem Kapitel ist ein Ausdruck aus der Welt der Säbel und Degen als Überschrift beigefügt, der in einem kurzen Vorspann für Laien verständlich erklärt wird und im übertragenen Sinne die Handlung des jeweiligen Abschnitts erläutert.
Dass Pérez-Reverte praktisch noch nebenher Lektionen in spanischer Geschichte des vorletzten Jahrhunderts gibt, darf dabei als Bonbon betrachtet werden, hat es doch mit dem eigentlichen Fall nichts zu tun.
Schon dieses erste Werk aus der Feder des Autors lässt den hohen Grad an literarischer Qualität erkennen, die ihm zu eigen ist.
Dem Leser bleibt somit gar nichts anderes übrig, als sich im Anschluss begierig auf die bereits lieferbaren Titel zu stürzen und/oder neue sehnlichst zu erwarten ...

Erika Drake