Das Buch direkt bei Amazon bestellen Caryl Brahms S.J. Simon
Casino Royal

Original: Casino for Sale
Ullstein TB
ISBN 3-548-25049-1

Kurzentschlossen erwirbt der exzentrische Ballettdirektor Vladimir Stroganoff ein Casino an der französischen Riviera.
Mit dem Kauf möchte er sich aus einem finanziellen Engpass retten. Zudem hofft er, dass auch für seine Balletttruppe ein wenig Glamour abfällt.
Doch schon bei seinem Antrittsbesuch wird klar, dass er einen Fehler gemacht hat: Vor Ort existiert ein zweites, weitaus lukrativeres Casino.
Ein erbitterter Konkurrenzkampf beginnt.
Als ein gefürchteter Ballettkritiker tot aufgefunden wird, gerät Stroganoff - natürlich völlig zu unrecht - unter Mordverdacht und wird verhaftet.
Adam Quill, sein Freund von Scotland Yard, eilt ihm zur Hilfe und versucht, Licht ins Dunkel zu bringen.

Rezension:
Wladimir Stroganoff ist ein wahrer Pechvogel. Seine Balletttruppe ist nicht sonderlich erfolgreich und sein neustes Projekt, das Casino an der Riviera, scheint auch ein Fehlschlag zu werden, denn am gleichen Ort existiert bereits das Buttonhooke-Casino, das nicht nur neuer, sondern auch schöner, und das Wesentlichste, auch erfolgreicher ist.
So ist es auch kaum verwunderlich, dass ausgerechnet Stroganoff verdächtigt wird, als ein gefürchteter und unbeeinflussbarer Kritiker in seinem Büro erwürgt aufgefunden wird. Doch trotz allem verliert er nie die Zuversicht und selbst nach mehreren Schicksalsschlägen auf einmal, glaubt er immer noch, dass alles gut gehen wird.
So muss sich Inspector Quill, ehemals Scotland Yard, mittlerweile selbständig, schon ziemlich anstrengen, um die großen Erwartungen Stroganoffs zu erfüllen und den wahren Mörder auf dem Tablett zu präsentieren.

"Casino Royal" ist nicht nur der zweite Roman des Autorenduos Caryl Brahms und S.J. Simon, sondern auch der zweite Band um den liebenswerten Pechvogel Stroganoff und seine etwas verlotterte Balletttruppe.
So originell wie die Figuren sind [z.B. der Dorfpolizist, der nur jemanden verhaftet, um der Einmischung der Sûreté zu entgehen oder die Ballettmutter (für alle "Ballettbanausen", die Mutter einer Tänzerin, die mit Zähnen und Klauen für die Karriere ihre Tochter kämpft), die sogar vor einem Einbruch nicht zurückschreckt, um ihrer Tochter zu helfen], so absonderlich ist auch seine Handlung, die auch in allerlei Anspielungen auf die Gattung Detektivroman ihren Ausdruck findet.
Gleichzeitig erhält man noch einen amüsanten Einblick in die Welt des Balletts und der Casinos.
Eine leichte, unterhaltsame Lektüre, die Liebhabern skurriler Krimis wie z.B. der von Phoebe Atwood Taylor (die allerdings dann doch noch brillanter und spritziger ist), einen Sommertag verschönert.
Und gerne freut man sich auf weitere Abenteuer des Exzentrikers Stroganoff, der Ballettmeisterin Arenskaja und der anderen Tänzerinnen und Tänzer des Ensembles.

Kathrin Hanik