Das Buch direkt bei Amazon bestellen Dieter Schmidt
Big Deal oder Der Stecher von Mainz

Edition Trèves TB
ISBN 3-88081-228-4

Mainz, wie es singt und lacht?
Wenn Privatdetektiv und Hausmeister Karl Napp mit einem Auftrag unterwegs ist, verstummt die Fröhlichkeit zumindest bei der High Society der Landeshauptstadt.
Diesmal wird wegen Sex, Lügen und Erpressung in der Mainzer Handkäs-Mafia recherchiert und prompt stößt Napp auf einen Skandal!
Mit unverwechselbarer Unsensibilität und sexistischen Anflügen von schnurrbärtigem Machoismus geht der Anti-Held Napp seinen Fällen immer auf den Leim.
Eine Fortsetzung für Hartgesottene ist schon in der Mache.

Rezension:
Aus Gründen der Ausgewogenheit wurde das vorliegende Werk sowohl von einer Rezensentin als auch von einem Rezensenten begutachtet.
Offensichtlich ist das Urteil - unabhängig vom Geschlecht des Kritikers - jedoch ein einhelliges.
Aber lesen Sie selbst:

Der "Held" dieses Buches ist nicht zu vergleichen mit den üblichen Privatdetektiven der Literatur. Karl Napp ist vulgär, proletenhaft, ordinär und unflätig, sein Kumpel Hermann ist keinen Deut besser. Beide sind als Polizisten wegen Trunkenheit im Dienst suspendiert worden und versuchen sich nun als Privatdetektive.
Dass der größte Teil der Geschichte in "Määnzer Platt" geschrieben ist, macht das Buch nicht unbedingt lesenswerter.
Die Story ist dünn, schnell durchschaubar und nur an wenigen Stellen mäßig spannend, dafür strotzend von Kraftausdrücken und anzüglichen Bemerkungen. Die Geschichte ist mehr als an den Haaren herbeigezogen und wenig glaubhaft.
Die Frage ist, welchen Leserkreis der Autor ansprechen will. Diejenigen, die Spaß an den Chauvisprüchen und platten Witzen der Geschichte finden könnten, sind wohl eher in den billigen Eckkneipen oder am Ballermann , als mit der Nase in einem Buch anzutreffen.
Wer des Mainzer Dialektes mächtig ist und Interesse an aneinandergereihten Plattitüden findet, hat bei diesem Buch gute Chancen, genügend Lesestoff zu finden.
Wer jedoch einen guten, spannenden Krimi sucht , sollte zu anderen Autoren greifen.

Leia

***

Der Brockhaus schreibt zum Begriff Kriminalroman: "Kriminalgeschichte, Erzählung über ein Verbrechen, speziell über seine Aufdeckung (Detektivroman)."
Seien wir doch ehrlich, "Big Deal oder Der Stecher von Mainz" ist nichts von alledem.
Es ist eine Aneinanderreihung verbaler Entgleisungen, die nichts mit Spannung oder einer wirklichen Kriminalgeschichte zu tun haben.
Zu Beginn des Buches glaubt man zunächst tatsächlich an eine Handlung. Es geht um einen Kleinstadtbonzen namens Brezelmüller, der sich von seiner Frau betrogen glaubt. Dann geht es um einen Vorstadtcasanova namens Grünbauer, der (Originalzitat: "Der treibts nit nur mit de Brezelmüller, der stecht halb Määnz!" Zitat Ende) nicht nur halb Määnz sticht, sondern auch noch Videos von seinen Damen dreht und es geht um zwei Detektive namens Karl, der eigentlich Hausmeister ist, und Rudi.
Nee falsch, Rudi war ja der Dackel von Herbert, und damit wohl noch der intelligenteste der drei Investigatoren.
Karl und Herbert (mit Rudi) überwachen also im Auftrag von Brezelmüller, dessen Frau mit Grünbauer fremd geht, und dessen Anwalt, dessen Frau auch zu halb Määnz gehört, die untreue Frau Brezelmüller.
Wenn sie nicht gerade stockbesoffen sind, ihren Rausch ausschlafen oder kleine Kinder mit ihrem Pipimann erschrecken.
Der Roman übertrifft Sendungen eines Stefan Raab in Bezug auf Niveaulosigkeit um Klassen. Die Hälfte davon besteht nur aus Bärschte, Kacheln und Rammeln, also lauter Ausdrücken, die in einem kultivierten Kriminalroman nicht fehlen dürfen.
Den größten Schock erhält man jedoch am Ende des Romans. Nein, eigentlich nach dem Ende des Romans. Da steht nämlich was vom nächsten Abenteuer von Karl Napp, Herbert Dickmilch und Rudi dem Dackel: "Der tote Kuttenbrunzer im Sado-Maso-Käfig".

Was e aldie Wutz!

Compuexe

 

Gastrezension(en):


Name: Kuddel
Email:
Datum: 2.10.2001 (22:51)

Genau beschribbe wie die Meenzer so sin: Geil, versoffe un e bißje bleed, hauptsäschlisch abber geil und de Weiber hinnerher wie jachde..... Des Buch is e Subergeschreibsel, mer fühlt sisch rischdisch angesproche un dehääm. Mach weider so Dieter, mach weider so! Gruß, Kuddel


Name: Lonzelot
Email: Lonzelot@web.de
Datum: 16.10.2001 (16:01)

Sau geil Dieter,mach weiter so aldi Sau


Name: Schrammenhans
Email: nenana@gmx.net
Datum: 16.10.2001 (23:34)

Endlich ist ein Roman erschienen, der uns - die Nachfahren landschädlichen Lumpenpacks,marodierender Söldnerbanden, streunender Marketenderweiber und gedungener Schergen - durchweg erfreut. Für den derb-realistischen Lesegenuß dieser Lektüre,welche glücklicherweise nicht den Anspruch erhebt, den literarischen Anforderungen einschlägiger Expertenmeinungen zu entsprechen, bleibe ich bereitwillig ein Wochenende meiner Stammtrinkhalle in Kastel fern. Angesprochen hat mich vor allem die Beschreibung des Fleischwurst-Tonis, dessen feinfühliges Wesen der bunten Charaktervielfalt der Geschichte einen besonderen Anstrich verleiht. Alles Gute Der Schrammenhans