Sidney Sheldon
Das dritte Gesicht
Original: Tell me Your Dreams
Die junge Ashley Patterson fühlt sich beobachtet, bedroht und verfolgt - und findet eines Tages die handgeschriebene Drohung "Du wirst sterben!" auf ihrem Badezimmerspiegel.
Rezension:
Kathrin Hanik
Blanvalet TB
ISBN 3-442-35496-X
Als wäre das noch nicht genug, steht die Angestellte einer Computerfirma plötzlich selbst unter dringendem Mordverdacht.
Allerdings kennt sie weder die grausam zugerichteten männlichen Opfer, noch kann sie sich an irgendetwas erinnern.
Doch dann bringt der Starverteidiger David Singer Unglaubliches ans Licht...
Ashley Patterson scheint ein ganz normales Leben zu führen. So wie der amerikanische Durchschnittsbürger eben. Doch dann entdeckt sie, dass sie verfolgt wird, dass jemand in ihre Wohnung eingebrochen ist und eine Drohung an ihren Spiegel geschrieben hat.
Aber als sie sich an die Polizei wendet, muss sie erfahren, dass sie die Hauptverdächtige in mehreren brutalen Morden an männlichen Opfern ist. Ihrer Version schenkt niemand - außer ihrem Vater und ihrem Anwalt David Singer - Glauben, bis Singer etwas entdeckt, dass die langersehnte Wende im Prozess bewirken kann. Doch, und wenn ja, "wie"? wird es ihm gelingen, das hohe Gericht von der Wahrheit zu überzeugen ...?
Sidney Sheldons Thriller beginnt zunächst ganz harmlos, doch schon nach wenigen Kapiteln spürt der Leser, wie der Spannungspegel mehr und mehr ansteigt bis zum fulminanten Höhepunkt, bei dem David Singer endlich weiß, wer der Mörder ist.
Damit ist die Geschichte jedoch noch lange nicht zu Ende.
Er muss beweisen, dass seine Theorie stimmt, die doch so unglaublich erscheint.
Als Folge davon kocht die Hochspannung ein weiteres Mal bis zum Siedepunkt, bis endlich auch der Richter überzeugt ist.
Allerdings ist auch damit Sheldons gut konstruierte und - erwähnten wir es schon? - sehr spannende Geschichte *ggg* immer / wieder noch nicht vorbei.
Erst nach weiteren 80 Seiten, als alle Probleme scheinbar geklärt sind, beendet Sheldon seinen Roman mit einem furiosen und wirklich überraschenden Schluss, der dem Leser beinahe das Blut in den Adern gefrieren lässt, so wenig rechnet er damit.
Doch der Erfolg dieser Geschichte, die angeblich auf einer wahren Begebenheit beruht, beruht nicht allein auf einer spannenden und interessanten Handlung, sondern vor allem aus den Hauptfiguren, deren Tun und Lassen, man - bis zu einem gewissen Grad, der um der Spannung willen, hier nicht verraten werden soll - gut nachvollziehen kann, weil sie nicht wie Figuren, sondern wie Menschen aus Fleisch und Blut wirken.
Alles in allem, eine überzeugende, sehr lesenswerte Story für Freunde wirklich spannender Thriller, die einem richtigen Nervenkitzel nicht widerstehen können.